In Sozialberufen sind Beschäftigte hohen psychischen Belastungen ausgesetzt, die durch Beziehungsarbeit, die Konfrontation mit Krisen und prekären Lebenssituationen sowie hohen Anforderungen an die individuelle Reflexions- und Abgrenzungsfähigkeit gekennzeichnet sind und letztlich auch eine hohe Burnout-Gefährung darstellen.
Das Jugend am Werk (JAW) Steiermark, welches soziale Dienstleistungen im Bereich Behindertenhilfe, Berufsbildung und Jugendwohlfahrt anbietet, möchte nun mit der Umsetzung dieses Betrieblichen Gesundheitsförderungsprojekts (BGF) die Gesundheit seiner 465-köpfigen Belegschaft in den Mittelpunkt stellen.
Das Projekt ist nach der standardisierten BGF-Methodik geplant, es orientiert sich am bewährten Managementzyklus nach den vier Phasen Diagnose, Planung, Intervention und Evaluation. Zu Beginn der Diagnosephase sollen sich JAW-Führungskräfte im Rahmen einer Schulung mit den gesundheitsfördernden und –gefährdenden Aspekten der Führungsrolle auseinandersetzen. Zur Ist-Erhebung werden eine Mitarbeiter/innenbefragung mittels SALSA-Fragebogen und eine Krankenstandsanalyse durchgeführt, die Ergebnisse werden den Beschäftigten zur Information und Sensibilisierung im Rahmen eines Gesundheitstages präsentiert.
Die Planungsphase charakterisiert sich durch die aktive Einbindung der Mitarbeiter/innen im Rahmen von regional verankerten Gesundheitszirkeln, für deren Moderation interne Gesundheitszirkelmoderator/innen ausgebildet werden. Die hier erarbeiteten und von der Steuerungsgruppe festgelegten Maßnahmen beinhalten z.B. Maßnahmen zur Burnout-Prophylaxe oder Gesundheitsmaßnahmen für Bildschirmarbeiter/innen und Vielfahrer/innen. Abschließend erfolgt die Evaluierung des Gesamtprojekts.
Zur strukturellen Verankerung von BGF im Unternehmen soll eine interne arbeitsmedizinische und –psychologische Stelle etabliert und Gesundheitsförderung in die Managementprozesse integriert werden. Die Gesundheitszirkel sollen langfristig als permanentes Planungs- und Feedbackinstrument dienen.