Steigende Belastungen am Arbeitsmarkt, Leistungsdruck, ungesunder Lebensstil, psychosoziale Belastungen und die damit verbundenen Leistungsminderungen und Krankenstände führen dazu, dass Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) am Arbeitsplatz immer breiteren Raum einnimmt und auch seitens der Arbeitgeber/innen zunehmend unterstützt wird.
Das erfolgreiche Projekt „Gesund arbeiten ohne Grenzen“ vom FEM Süd dient als Modell für die BGF für Frauen in Niedriglohnbranchen. Die Erfolge des Projektes führten zu einer Nachfrage in den Einrichtungen des Wiener KAV, auch für weitere Personengruppen ein entsprechendes Angebot zu entwickeln, explizit für Bereiche, in denen vorwiegend männliche Hausarbeiter tätig sind - etwa Transport, technische Dienste etc.
Das Projekt „Gesund arbeiten mit Männern“ bietet für die Zielgruppe männlicher Hausarbeiter im Krankenhaus Maßnahmen zur BGF an, die sowohl auf der Verhaltens- als auch auf der Verhältnisebene wirksam werden sollen. Dabei wird geschlechtssensiblen und transkulturellen Aspekten sowie der Nachhaltigkeit besonderes Augenmerk geschenkt. Zentrales Projektziel ist die Steigerung der Gesundheit, der Arbeitsplatzzufriedenheit sowie des Empowerments der männlichen Hausarbeiter. Das gesundheitsfördernde Potenzial der Männer soll unter anderem durch mehr Mitbestimmung bezüglich gesundheitsfördernder Elemente, mehr Ressourcenaktivierung und mehr Sensibilität der Zielgruppe auf Risiken rollenstereotyper männlicher Lebensstile sowie mehr Wissen über die Bedürfnisse der Zielgruppe gesteigert werden.
Konkrete Maßnahmen im Projekt sind beispielsweise eine Start-Up-Veranstaltung zur Bekanntmachung des Projektes, eine Befragung der Zielgruppe mittels adaptierter Erhebungsinstrumente, die Durchführung von Gesundheitszirkeln bzw. die bedarfsgerechte Entwicklung gesundheitsfördernder Angebote, die Installierung eines Gesundheits-Beauftragten im Betrieb, laufend und begleitend bedarfsgerechte unterstützende Angebote für Frauen in männerdominierten Arbeitsfeldern, die Präsentation von Ergebnissen und Erfahrungen auf einer Fachkonferenz und die Erstellung eines Fachreaders für männerspezifische BGF.