Projektbeschreibung:
Das Ziel des Projekts Genuss- und Bewegungsentdecker war es, Kindern, Kindergartenpädagog/innen, Eltern und Caterern den Genuss von gesundem Essen zu vermitteln und gleichzeitig die Alltagsbewegung im Setting Kindergarten zu fördern. Ein weiteres Anliegen bestand darin, den Eltern und Kindergartenpädagog/innen durch Wissensvermittlung die Möglichkeit zu geben, sich in die Genuss- und Bewegungswelt der Kinder hineinzuversetzen. Ein Projektteil war dem Essensangebot im Kindergarten gewidmet, es galt sowohl das Angebot des Mittagessens als auch die Jause zu optimieren.
Die Maßnahmen wurden dem Bedarf der jeweiligen Zielgruppe angepasst und zielgruppen-orientiert durchgeführt. Nach einer Bestandsaufnahme in den Kindergärten und Gemein-schaftsverpflegungsbetrieben fanden Fortbildungsveranstaltungen für die Pädagog/innen zu den Themen Bewegung und Ernährung statt sowie Schulungen für die Gemeinschaftsverpfle-gungsbetriebe und Caterer. Sie wurden angeleitet, bestehende Rezepte und Speisepläne zu überarbeiten, entsprechend den ernährungsphysiologischen Kriterien und Bedürfnissen der Kindergartenkinder. Die Eltern und Bezugspersonen erhielten laufend per Newsletter Infor-mationen zu den projektspezifischen Themen, für sie bestand die Möglichkeit, an Eltern/Kind-Kochabenteuern teilzunehmen und stets aktuelle Informationen von der Projekt-Website zu beziehen.
Die Ziele orientierten sich sowohl an der Verhältnisprävention (Schaffung notwendiger ge-sundheitsfördernder Strukturen im Setting), als auch an der Verhaltensprävention der Kinder, Eltern und Bezugspersonen durch Verbesserung des Ernährungs- / Bewegungswissens und des Ernährungs- /Bewegungsverhaltens.
Ergebnisse und Fazit:
Das Pilotprojekt fand in insgesamt 20 Kindergärten im Mühlviertel in Oberösterreich statt und konnte sehr positive Effekte in Bezug auf gesundheitsfördernde Strukturen im Setting erreichen. Die Ziele wurden großteils erreicht, sodass die Evaluator/innen dem Projekt eine hohe Effektivität zu sprechen. Die gesundheitsfördernden Strukturen konnten deutlich verbessert werden, Maßnahmen wie das tägliche Obstangebot und die Zubereitung gesunder Jausen weisen einen hohen Erfüllungsgrad auf. Auch die Optimierung des Mittagessens nach ernährungswissenschaftlichen Kriterien, im Sinne einer ausgewogenen Kinderkost, wurde bestätigt. Positive Wirkung zeigen auch die von zu Hause mitgebrachten Jausen, die zu Projektende um 40 % deutlich mehr Obst und Gemüse und weniger Wurstwaren und Süßigkeiten enthalten. Als Getränk steht den Kindern jederzeit Wasser zur Verfügung, das nun auch deutlich öfter getrunken wird. Auch für die Bewegung haben sich die Bedingungen verbessert, die Kinder können täglich ihren individuellen Bewegungszeiten nachkommen und die angeleitete Bewegung in Form von Turnstunden nützen.
Die Fortbildungsmaßnahmen für Kindergartenpädagog/innen zur Ernährung werden weiterhin im Rahmen des Fortbildungskatalogs der Abteilung Bildung des Landes Oberösterreich zur Verfügung gestellt, ebenso wie die 5-modulige Fortbildungsreihe für den Themenbereich Bewegung, die weiterhin in Anspruch genommen werden kann.
Bedingt durch die zahlreichen Maßnahmen, die zur Verbesserung der Strukturen im Kindergarten geführt haben, konnte eine nachhaltige Wirkung in den teilnehmenden Kindergärten erreicht werden. Das Pilotprojekt ist für den Transfer geeignet, das Konzept wurde mittlerweile unter dem Namen „Netzwerk Gesunder Kindergarten“ auf weitere Oberösterreichische Kindergärten ausgeweitet, finanziert aus den Mitteln der Bundesgesundheitsagentur im Rahmen der Österreichischen Vorsorgestrategie. Damit ist die Nachhaltigkeit gewährleistet.