Die Mehrheit der österreichischen Beschäftigten arbeitet in Klein- und Mittelbetrieben. Dennoch gibt es dort noch wenige betriebliche Gesundheitsförderungsprojekte, die am Ernährungsverhalten ansetzen. Die bestehenden Methoden und Instrumente wurden in erster Linie für Großbetriebe entwickelt und sind nicht in derselben Form auf Klein- und Mittelbetriebe übertragbar.
Ziel dieses Projekts ist es daher, durch diverse Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährungssituation von MitarbeiterInnen in Klein- und Mittelbetrieben im Wiener Bezirk Floridsdorf beizutragen. Es sollen 5 bis 6 Klein- und Mittelbetriebe erreicht werden, die jeweils etwa 50 bis 200 MitarbeiterInnen beschäftigen.
Geplant ist, mittels Fragebögen die Ist-Situation der Beschäftigten in Bezug auf Essen zu erheben – unter anderem sollen folgende Parameter erhoben werden: Essenszeiten, Einstellung zum Essen, bevorzugte Lebensmittel, Lebensmittelauswahl, Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit usw. Darüber hinaus werden Jausen- und EssensanbieterInnen akquiriert und eine Essensangebotserhebung durchgeführt. In betriebsübergreifenden Gesundheitszirkeln, in die auch die EssensanbieterInnen eingebunden sind, werden auf Grundlage der Ist-Analysen weitere Projektschritte und gezielte Maßnahmen gemeinsam festgelegt, die zur Optimierung des Essensangebotes beitragen sollen.
Die Projektziele setzen am Verhalten der einzelnen MitarbeiterInnen an, in dem sie zur nachhaltigen Veränderung der persönlichen Ernährungsgewohnheiten beitragen, Folgerisiken von ungesunden Ernährungsweisen reduzieren, die Einstellung zum Essen verbessern und dazu beitragen sollen, eine gesunde Ernährungsphilosophie in das private Umfeld der Zielgruppe zu übertragen. Darüber hinaus setzen die Ziele an den Verhältnissen an, indem benachbarte Restaurants, Gasthäuser, Imbisslokale und Caterer einbezogen und beraten werden sollen, ihre Speisenangebote zu verbessern. Es sollen Anreizsysteme geschaffen werden, bei denen empfehlenswerte Speisen besonders gekennzeichnet werden und somit zum Zugreifen einladen. Auch hier gilt, dass mit dem Projekt weit mehr Personen als die BetriebsmitarbeiterInnen vom Projekt profitieren werden.
Um die Übertragbarkeit der Projekts auf andere Unternehmen zu gewährleisten, soll ein Broschüre, welche die wesentlichen Projektergebnisse beinhaltet, erarbeitet und anderen interessierten Betrieben, Institutionen etc. zur Verfügung gestellt werden.