Gemeinsam gesund Leben im Grätzel

Projektbeschreibung:
Das Projekt „Gemeinsam gesund Leben im Grätzel“ wurde von der Wiener Gesundheitsförderung – WiG von Oktober 2016 bis Oktober 2019 durchgeführt. Dabei wurde als Thema die Gesunde Nachbarschaft mit Fokus auf ältere Menschen im Programm der „Gesunden Bezirke“ aufgenommen und schwerpunktmäßig in zwei neuen Bezirken - Mariahilf (6. Bezirk) und Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) umgesetzt.

Es gab zwei Umsetzungsvarianten: Bei Variante A „Gesund Leben im Grätzel“ im 15. Bezirk wurden interaktive Beteiligungsformate partizipativ entwickelt und umgesetzt, wie bspw. Workshop-Reihen und Grätzelforen. Bei Variante B „Gesunde Nachbarschaftsnetzwerke“ im 6. Bezirk lag der Fokus auf der Auseinandersetzung mit der eigenen Nachbarschaft und der Initiierung von neuen Netzwerken sowie gesundheitsfördernden Initiativen.

Vernetzung, Förderungen von Initiativen, Kooperationen und Öffentlichkeitsarbeit in den Bezirken waren wichtige Aufgaben im Projekt, die durch sog. „Programmleitungen“ der WiG sowie Referentinnen aus der Öffentlichkeitsabteilung gemeinsam mit ProjektpartnerInnen und AkteurInnen auf Bezirksebene wahrgenommen wurden.
Zentrale KooperationspartnerInnen waren: Subauftragnehmerin Caritas Stadtteilarbeit, Bezirksvorstehungen, lokale Vereine und Organisationen.

Ergebnisse und Fazit:
Vernetzung und Kooperationsgespräche sowie die Förderung der Initiativen von engagierten BewohnerInnen und Organisationen waren geeignete Methoden, um gesundheitsförderliches Engagement aufzugreifen und für die Nachbarschaft zu bündeln. Der laufende Austausch mit der Bezirksvorstehung ermöglichte es, das Projekt in die Struktur des Bezirks gut zu verankern.

Im Rahmen der Umsetzungsvariante „Gesund Leben im Grätzel“ wurden interaktive Workshop-Reihen mit 5-6 Einheiten durchgeführt. Die Aktivitäten fanden in verschiedensten Grätzeln, in Kooperation mit lokalen AkteurInnen, im Bezirk statt, z.B. mittels Foto-Erkundungen. Als Vernetzungsmöglichkeit wurde ein mehrstündiges „Grätzelforum“ organisiert.
Die Umsetzungsvariante „Gesunde Nachbarschaftsnetzwerke“ bestand aus mehreren Nachbarschaftstreffen und Nachbarschaftscafés im (halb-)öffentlichen Raum die das Ziel verfolgten, das gegenseitige Kennenlernen, Zugang zu Gesundheitsthemen sowie die Initiierung eigener Ideen für gesunde Grätzelinitiativen zu ermöglichen. Die Aktivierung der BewohnerInnen erfolgte durch Methoden wie Nachbarschaftserzählungen, -portraits und –bücher.
Am Ende des Projekts wurde eine Abschluss-Ausstellung „Gesunde Nachbarschaft in Wien“ entwickelt, die als Wanderausstellung in allen neun Gesunden Bezirken für jeweils zwei Wochen zu sehen war.

Wichtig bei allen Projektaktivitäten waren eine sorgfältige Auswahl des Projektgebiets, das Achten auf die räumlichen Gegebenheiten vor Ort, das Berücksichtigen der BewohnerInnenstruktur, das Gewinnen von engagierten MultiplikatorInnen und Einbeziehen von bezirksspezifischen ExpertInnen, die Sichtbarkeit des Projekts im öffentlichen bzw. halböffentlichen Raum sowie die aktive Auseinandersetzung der BewohnerInnen mit ihrer Wohnumgebung mittels kreativer Methoden. Das Arbeiten in kleinräumigen Settings war wesentlich für die Bedeutung des nachbarschaftlichen Miteinanders und das Wohlergehen der partizipierenden Personen.
Generationenübergreifende Angebote im (halb-)öffentlichen Raum zu setzen, blieb während des gesamten Projektzeitraums überaus herausfordernd. Es zeigte sich ein deutliches Spannungsfeld zwischen dem Andocken an vorhandene Strukturen und dem niederschwelligen Setzen eines neuen Angebots für die gesamte Nachbarschaft.