Gemeinsam gegen Barrieren und Beschämung

Gerade für Menschen mit geringen Einkommen hat die Corona-Krise oft Isolation bedeutet und das soziale Leben massiv eingeschränkt. Das Projekt beschäftigt sich mit zwei konkreten Maßnahmen, die in Reaktion darauf, zur Förderung und Verbesserung der psycho-sozialen Gesundheit von benachteiligten Personengruppen beitragen. Soziale Gesundheit steht im Mittelpunkt von „Social Prescribing“ das auch Lebensumstände und soziale Problemlagen stärker als Gesundheitsrelevant betrachtet und bearbeitet. Im Rahmen des Projekts werden gemeinsam mit Armutsbetroffenen Empfehlungen erarbeitet, wie Social Prescribing verständlich vermittelt und nicht-beschämend verwendet werden kann; sowie Überlegungen zu sinnvollen und bedarfsorientierten Maßnahmen. Diese Empfehlungen werden in einem Leitfaden zusammengefasst und als Workshop-Einheit aufbereitet und den zuständigen Stellen und Professionist*innen vermittelt. 

Die Idee des „Mitgehns“ wurde gemeinsam mit Menschen mit Armutserfahrungen entwickelt, um eine Möglichkeit zu haben als einkommensschwache Personen bei Wegen auf Ämter, Behörden, Gesundheitseinrichtungen etc. auf eine – weitgehend stille – Begleitperson zurückgreifen zu können. Dieses Konzept freiwilliger Begleitdienste wird im Rahmen des Projekts modelliert (Schulungen für Freiwillige, Verbreitung des Angebots, App zur Unterstützung der Vermittlung) und zuerst in der Pilotregion Linz und Umgebung ausprobiert. Ein Transfer zu weiteren Einrichtungen in anderen Bundesländern ist vorgesehen. Für die weitere Multiplikation wird ein „Toolkit Mitgehn“ entwickelt, das für andere interessierte Einrichtungen zur Verfügung steht und die Übernahme dieses Angebots ermöglicht.

Wesentlich an diesem Projekt ist der partizipative Ansatz – die Einbindung und Orientierung an den Bedürfnissen und der Lebensrealität der Zielgruppe. Barrieren sollen abgebaut, Beschämung vermieden werden. Die Maßnahmen dienen der Gesundheitsförderung und psychosozialen Stärkung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen.

Das Projekt wird gemeinsam von der Armutskonferenz und dieziwi als ARGE „Mitgehn“ umgesetzt.