Wissen über Sexualität, sexuelle Aufklärung sowie die Fähigkeit, über Sexualität zu kommunizieren, sind notwendige Voraussetzungen für sexuelle Gesundheit. Nach wie vor erlernen Frauen und Mädchen in der Familie, in der Schule und innerhalb der Gesellschaft einen fremdbestimmten Umgang mit ihrem Körper und ihrer Sexualität. In der Steiermark ist insbesondere die im internationalen und österreichweiten Vergleich hohe Rate an Teenager-Schwangerschaften problematisch. Es fehlen allerdings geeignete Ausbildungen für MultiplikatorInnen mit sexualpädagogischen Inhalten.
Durch dieses Vorhaben soll geschlechtsspezifische, emanzipatorische Sexualpädagogik in der Steiermark etabliert werden. Eine zweitägige Fortbildungsveranstaltung für MultiplikatorInnen, vor allem SexualpädagogInnen und LehrerInnen, soll dazu beitragen, frauenspezifische Erkenntnisse in die Sexualpädagogik zu integrieren. Die Veranstaltung soll zu Gesundheitsförderung und Empowerment von Frauen und Mädchen durch die Steigerung der persönlichen Kompetenzen beitragen, die fachlichen, sozialen, emotionalen Kompetenzen der Teilnehmerinnen erhöhen, und auch deren Handlungskompetenzen bezüglich sexueller Gewalt verbessern.
In den Seminaren werden sexualpädagogische Grundlagen zur weiblichen Sexualität vermittelt, es werden auch Hilfestellungen zum sprachlichen Umgang mit Sexualität gegeben, dabei soll auch eine mädchenfreundliche Sprache entwickelt werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Fortbildung ist der Bereich Aufklärung und sexuelle Sozialisation. Der Reflexion der eigenen Biographie und der eigenen Rolle als Lehrerin oder Jugendarbeiterin wird dabei ein großer Stellenwert beigemessen, zeitgemäße Aufklärungseinheiten werden entwickelt. Weitere Seminarthemen sind beispielsweise sexuelle Gewalt und das Setzen von Grenzen. Gegen Ende der Fortbildung werden geeignete Methoden, Materialien und didaktische Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung vorgestellt.