Projektbeschreibung:
FlüGGe entstand anlässlich der Flüchtlingsbewegung 2015 mit dem übergeordneten Ziel, am Beispiel der (vulnerablen) Gruppe der Asylwerbenden, ein Projekt unter besonderer Berücksichtigung von Chancengerechtigkeit, Partizipation und Empowerment umzusetzen und so einen Beitrag zur sozialen Gesundheit im kommunalen Setting zu leisten. In drei sehr unterschiedlichen Gemeinden (Hirm/Burgenland, Ossiach/Kärnten, Leibnitz/Steiermark) wurden Strukturen aufgebaut, die in Eigenverantwortung mit allen Bevölkerungsgruppen (insbesondere "Helfende", "Besorgte" sowie "Asylwerbende" und weitere "vulnerable Gruppen") partizipativ, bedürfnis- und ressourcenorientiert, Maßnahmen planten und umsetzten. Neben einer übergeordneten Gesamtprojektleitung und Prozessbegleitung durch Fachexpert/innen, wurde im Projektverlauf in jeder Gemeinde eine operative Projektleitung installiert, welche u.a. auch als Schnittstelle zu Strukturen der Gesunde Gemeinde/Gesundes Dorf fungierte. Darüber hinaus wurde in jeder Gemeinde eine Steuerungsgruppe (zusammengesetzt aus Vertretungen von Politik, lokalen Einrichtungen und der Bevölkerung) eingerichtet und in themenbezogenen Initiativgruppen wurden konkrete Maßnahmen erarbeitet und über einen sogenannten "Kleinprojekte-Pool" umgesetzt. Transparenz, Dokumentation und regionale Medienbegleitung unterstützen Identifikation und Beteiligung am Projekt. Die externe Evaluation trug wesentlich zur Reflexion und Weiterentwicklung der Aktivitäten und Strukturen bei. Finanziert wurde das Projekt vom Fonds Gesundes Österreich, BM.I und Partnergemeinden.
Ergebnisse und Fazit:
In allen Gemeinden entstanden neue Formen der Zusammenarbeit und auch neue, nachhaltige Strukturen. So wurde bspw. der Beitritt der Gemeinde Ossiach zum Netzwerk "Gesunde Gemeinde" unterstützt, die Verschränkung der FlüGGe-Aktivitäten in Hirm mit dem burgenländischen Sozialprojekt „NachbarschaftshilfePLUS“ vorangetrieben und in Leibnitz eine neue Stelle für die Weiterführung des gemeindeinternen Projektmanagements geschaffen. Insgesamt wurden über 40 Kleinprojekte in den drei Gemeinden umgesetzt, die teils auch nach Projektende selbstständig weitergeführt werden. Zudem standen Vernetzung sowie Sichtbarmachen und Bündelung von bestehenden Ressourcen in den Gemeinden sowie zielgerichtete Weiterentwicklung dieser im Fokus des Projekts. Rund 90 % aller Asylwerbenden in den Gemeinden konnten im Zuge des Projekts angesprochen werden und insgesamt ca. 2.000 Personen direkt erreicht bzw. aktiv beteiligt werden. Über Informationen indirekt erreicht wurden rund 6.000 Personen. Vielzählige Erfolgsfaktoren sowie Herausforderungen und Lernerfahrungen aus dem Projekt wurden im Endbericht systematisch aufbereitet.
Auszeichnungen / Preise:
Gewinner des Calls "Tage der Zukunft 2017" in Arnoldstein (Institut für Zukunftskompetenz) sowie des Calls im Rahmen des "9. Dialogforum 2017" der Donau Universität Krems, Department für Migration und Globalisierung.
Einladung zur Teilnahme an einer EU-Konferenz im Oktober 2018 im Rahmen des Projekts ELAINE 2.0, in Zusammenarbeit mit dem steirischen Gemeindebund.