„Gemeinsam fit in die Zukunft“ ist ein zielgruppenspezifisches Vorsorge- und Zugangsprojekt für Mütter und Großmütter mit vorwiegend türkisch-muslimischem Migrationshintergrund und niedrigem SES.Diese Zielgruppe gilt als schwer erreichbar und ist besonders stark und mehrfach gesundheitlich belastet: Die Frauen haben durchschnittlich mehr als 2 Kinder, kaum Schulbildung, wenige sind berufstätig und sie haben umfangreiche Betreuungspflichten. Viele sind auch pflegende Angehörige, da sie traditionell für die Betreuung sämtlicher Familienmitglieder zuständig sind. Erfahrungsgemäß lesen sie keine Informationsmaterialien und sind kaum in der Lage, selbstständig gesundheitsrelevante Aktivitäten zu setzen. Gleichzeitig sind sie jedoch sehr daran interessiert, das Bestmögliche für die Gesundheit ihrer Kinder und Familien zu tun. Aus oft schmerzlicher Erfahrung, wissen die Zielpersonen, dass sie mehr für die eigene Gesundheit tun sollten. Was ihnen fehlt, ist der Zugang zu den entsprechenden Informationen, Einrichtungen und Angeboten.Programmzielsetzung ist, die Lebenskompetenzen der Frauen durch gesundheitsrelevante Informationen zu stärken und sie an Vorsorgeangebote heranzuführen.FITZU arbeitet aufsuchend ("Geh-Struktur") mit zweisprachigen, zielgruppennahen und geschulten Multiplikatorinnen, den Tutorinnen. Sie sprechen die Frauen in deren Wohnumfeld an und informieren sie über das Projekt. Da sie selbst Mütter sind und aus ähnlichen soziokulturellen Verhältnissen kommen wie die Zielgruppe, werden die Tutorinnen in kurzer Zeit zu Vertrauenspersonen. Die Erfahrungen mit dieser Methodik zeigen, dass es damit gelingt, die Zielgruppe zu erreichen, die Teilnehmerinnen über einen längeren Zeitraum regelmäßig zu betreuen und nachhaltige Wirkungen zu erzielen. Die Betreuung der Teilnehmerinnen erstreckt sich über 9 Monate. Sie beginnt mit den Informationsgesprächen. Danach werden die Teilnehmerinnen im 14-Tage-Rhythmus in Kleingruppen betreut. In diesen Mütterrunden bei einer der Frauen zuhause setzen sie sich unter Anleitung der Tutorinnen mit gesundheits- und zielgruppenrelevanten Info-Materialien auseinander und die Tutorinnen begleiten sie zu Workshops mit Gesundheitsfachleuten sowie bei Exkursionen, zB zu Frauenberatungsstellen oder Vorsorgeuntersuchungen.