Projektbeschreibung:
Das Soziale Wohnhaus Neunkirchen betreut Klient/innen, die aufgrund ihrer erlernten Vermeidungsstrategien und Widerstandsressourcen wie auch fehlender Selbst- und Sozialkompetenz, verbunden mit einem schwachen Kohärenzgefühl, beschäftigungslos sind. Ebenso sind oft geflüchtete Menschen beschäftigungs- und strukturlos, daher wurde das Projekt auch für diese Zielgruppe geöffnet. Durch Beschäftigungslosigkeit in diesem frühen Alter ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die jungen Menschen der Armut ausgesetzt sind und in weiterer Folge massive Beeinträchtigungen des psychischen und körperlichen Wohlbefindens nach sich ziehen.
Ziel des Projekts war es, den Klient/innen in vier Modulen Fertigkeiten und Fähigkeiten zu vermitteln, die sie für ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben benötigen.
Natur und Garten: Aufbau und Pflege eines Gartens (Obststadt) zum Wohlfühlen in und mit der Natur
Bewegung und Sport: Ausdauer, sportliche Betätigung und Gruppenfähigkeit der Teilnehmer/innen wurden trainiert
Kunst und Kultur: soziale Fähigkeiten sowie selbständiges Gestalten wurden geschult
Sozialcafé: Verbesserung der sozialen Integration der Jugendlichen durch aktive Netzwerkarbeit mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen.
Ergebnisse und Fazit:
In jedem Modul war Partizipation ein sehr wichtiges Anliegen, sowohl der Bezug auf die Kinderrechte sowie auf die Netzwerkarbeit waren wichtige Schwerpunkte in der gemeinsamen Arbeit.
Das Projekt "fit4life" hat sich als sehr geeignet herausgestellt, um junge Menschen darin zu befähigen, Selbst- und Sozialkompetenz zu erwerben. Die teilnehmenden Jugendlichen waren begeisterungsfähig und hatten das Ziel, eine Beschäftigung zu finden, einige konnten in die Produktionsschule, Jobwerkstätte oder in die überbetriebliche Lehre wechseln, einige beschlossen, die Schule abzuschließen oder sogar in eine Lehre zu absolvieren. Jene Jugendlichen, die vom Projekt in eine fixe Arbeitsstruktur gewechselt sind, waren Vorbilder für andere.
Das für die Projektbetreiber/innen wichtigste Ergebnis war, dass der Zugang zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt funktioniert hat und damit ein Beitrag zur verbesserten gesundheitlichen Chancengerechtigkeit erreicht werden konnte. Den Jugendlichen wurde eine weit gefasste Definition von Gesundheitsförderung vermittelt.
Im Rahmen des Projekts konnten viele Kooperationen aufgebaut werden, v.a. hat auch die Vernetzung mit Partnereinrichtungen in Neunkirchen und Umgebung zum Gelingen beigetragen und die mediale Präsenz erhöht. Nicht zuletzt haben der Gewinn des Niederösterreichischen Sozialpreises 2016 sowie der Gewinn des Kinderrechtepreises viel zum Erfolg des Projekts beigetragen.