FamilienImpulseMobil

Projektbeschreibung:
Das Projekt Familienimpulse MOBIL ist ein Modellprojekt zur Stärkung von Bildungs- und Gesundheitskompetenz bei sozial- und bildungsbenachteiligten Familien. Es richtete sich an Kinder und Eltern aus sozial benachteiligten, geringer qualifizierten Bildungsgruppen (mit und ohne Migrationshintergrund), die bestehende Angebote im kommunalen Sozialraum im Bereich Bildung, Freizeit und Gesundheit bisher wenig oder gar nicht in Anspruch genommen haben. Die Analysen zeigten, dass diese Familien mit bestehenden Angeboten bislang nicht gut erreicht wurden und dieser Umstand sich negativ auf ihre Bildungschancen sowie die Gesundheitsentwicklung auswirkt. Familienimpulse MOBIL verfolgte daher zwei wesentliche Ziele:
- die persönliche Bildungs- und Gesundheitskompetenz zu stärken und
- die Teilnahme an bestehenden Programmen zur Bildungs- und Gesundheitsförderung zu fördern.

Ergebnisse und Fazit:
Die Analyse guter Praxisprojekte zeigte, dass der Zugang zu den gewählten Zielgruppen vertrauensvolle Beziehungsarbeit erfordert. Dazu verfolgte das Projekt einen aufsuchenden, niederschwelligen Zugang zu den Zielgruppen, der sich an ihren Ressourcen und Bedarfen orientierte. Das Projekt wurde vom Vorarlberger Kinderdorf in den vier Gemeinden Nenzing, Mäder, Bregenz und Bludenz durchgeführt. Mit einem umgebauten Bus fuhr das Projektteam alle zwei Wochen in die von den Gemeinden ausgewählten Siedlungen, um mit den Bewohner:innen in einem mobilen Kaffeehaus ins Gespräch zu kommen und die Bedarfe zu eruieren. Damit wurden vor Ort Möglichkeiten für die partizipative Gestaltung von Impulsen zur Förderung von Bildungs- und Gesundheitskompetenz geschaffen. Während die Erwachsenen Informationen und Beratung durch das kompetente Projektteam bekam, standen den Kindern altersadäquate, sozialpädagogische Angebote unter Begleitung eines Zivildieners/einer Praktikantin zur Verfügung. Pro Gemeinde wurden durchschnittlich 40 Einsätze durchgeführt und rund 3750 Personen direkt erreicht.

Unter Einbeziehung regionaler, kommunaler Fachpersonen und aufgrund der festgestellten Bedarfe wurden konkrete, lebensweltnahe Maßnahmen zur Vermittlung von Kernkompetenzen, insbesondere Ernährung, Bewegung, Freizeitaktivitäten und soziale Medien gestaltet. Die Familien wurden sowohl in ihren Kompetenzen als auch in ihrer Eigenverantwortung und für das Zusammenleben nachhaltig gestärkt. Darüber hinaus wurde die nachhaltige Wirkung des Projekts auch durch Anbindung an lokale Angebote und den Aufbau von Multiplikator:innen-Netzwerken erreicht, sodass die teilnehmenden Gemeinden an der Fortführung in weiteren Siedlungen interessiert sind und die Projektmaßnahmen auch selbständig fortführen werden, jedenfalls in drei der vier Gemeinden.

Das Projekt wurde auch von externen Fachpersonen hochgeschätzt und erhielt bereits zwei Auszeichnungen: den Integrationspreis 2022 des österreichischen Integrationsfonds für innovative Projekte (1. Preis in der Kategorie "Integration vor Ort") und den zweiten Preis des "8. IBK-Preis für Gesundheitsförderung und Prävention 2023" (IBK - Internationale Bodenseekonferenz) in der Kategorie "Nachhaltigkeit".