Familien stärken - Trauma bewältigen

„Familien stärken – Trauma bewältigen“ ist ein
niederschwelliges Schulungsprogramm zur Traumafolgen-Prävention für geflüchtete
Menschen im Familiensetting. Es basiert auf dem „Teaching Recovery Techniques“ –
Konzept, mit dem der Verein AFYA seit 2018 rund 450 Schüler:innen im
Schulsetting erreicht hat und dessen eindeutige Wirkung in Evaluationsstudien nachgewiesen
werden konnte.

Familiäre Dynamiken können psychische Belastungen,
Traumafolgestörungen und Akkulturationsstress verschärfen, insbesondere wenn
sich destruktive Wechselwirkungen zwischen Geschwistern und/oder Eltern
entwickeln. Über eine Stärkung des Settings Familie können innerfamiliäre
Ressourcen für Traumabewältigung und für psycho-emotionale Entwicklung mobilisiert
werden. Damit wird die Resilienz nachhaltig gestärkt. Gerade im
interkulturellen Kontext scheint uns das Familiensetting sehr geeignet, um benachteiligte
Kinder, Jugendliche und Eltern gemeinsam zu erreichen.

Die Anbindung an das Programm erfolgt über Vermittlung von Sozialarbeiter:innen
oder über Netzwerke in die Communities. Im Laufe des acht-wöchigen Programmes
lernen alle Familienmitglieder Traumafolgestörungen zu erkennen, zu verstehen
und zu kontrollieren.

Alle Methoden orientieren sich an vorhandenen
persönlichen und sozialen Ressourcen in der Familie. Das Konzept fokussiert in
erster Linie auf Faktoren der individuellen Lebensweise (psycho-emotionale
Kompetenzen), auf soziale Netzwerke und auf die Lebens- und
Arbeitsbedingungen. 

Zentraler Aspekt des Projektes sind muttersprachliche
TrainerInnen, denen es aufgrund ihrer Sprach- und Kulturkompetenz möglich ist,
kultursensible Kommunikation und Beziehung herzustellen.

Eine Veränderung der familiären Gesundheitsdeterminanten
wirkt nicht nur auf Ebene der Programm-TeilnehmerInnen, sondern auch auf Ebene der jüngeren
Geschwister und nachfolgenden Generationen.

Über die Kooperation mit Sozialarbeit an Schulen und in der
Kinder- und Jugendhilfe findet eine Sensibilisierung für trauma- und
kultursensibles Arbeiten in den jeweiligen Settings statt.  

Die Pilotphase des Projektes erfolgt in Wien, bei
gleichzeitiger Vorbereitung des Transfers zu Partnern in der Steiermark (OMEGA)
und in Tirol (Plattform Asyl).