Familien stärken - Trauma bewältigen

Projektbeschreibung:
Ziel des Projektes war es, in psychisch belasteten Familien mit Fluchterfahrung, innerfamiliäre Ressourcen, Selbstwirksamkeit und die psychische Gesundheit zu stärken. Über die Vernetzung mit der Sozialarbeit an Schulen und mit der Kinder- und Jugendhilfe sollte mehr Bewusstsein für die besonderen Bedürfnisse geflüchteter Familien sowie für kultur- und traumasensibles Handeln geschaffen werden. Eine bundeslandübergreifende Kooperation bestand zwischen AFYA in Wien und OMEGA in der Steiermark und dem Vorarlberger Kinderdorf. Das Ziel für Familienmitglieder war es, gemeinsam zu mehr Gelassenheit zu finden, Lern- und Konzentrationsvermögen zu verbessern und Angst- und Wutzustände besser zu kontrollieren. Im Setting Familie wurden daher achtwöchige Schulungsprogramme zur Traumafolgen-Prävention für geflüchtete Menschen umgesetzt. Der Manifestation von langfristigen Traumafolgestörungen sollte dadurch vorgebeugt werden. Familien wurden von Fachpersonen aus dem Netzwerk des Projektes zugewiesen und mehrsprachige TRT (Teaching Recovery Techniques) -Trainer:innen vermittelten die Inhalte.

Ergebnisse und Fazit:
Wie geplant konnten 193 Personen aus insgesamt 35 geflüchteten Familien in Wien, in der Steiermark und in Vorarlberg teilnehmen. 94 % haben das achtwöchige Programm abgeschlossen. Der hohe Bedarf wurde im Laufe des Projektes immer wieder bestätigt. Die Ergebnisse eines standardisierten Screening-Testes zeigten eine signifikante Reduktion von posttraumatischen Stresssymptomen bei Kindern nach der Teilnahme. Familien berichteten von einer verbesserten Kommunikation und einem verbesserten Umgang mit Stress. Weitere Wirkungen, die erzielt wurden, waren folgende: Teilnehmer:innen gaben in ihrer Rückmeldung an, dass sie von den vermittelten Inhalten und Übungen profitieren konnten, u.a. die Familien nun besser miteinander über ihre Sorgen sprechen und Probleme gemeinsam gelöst werden können. Sie berichteten, besser mit Stress umgehen und Gefühle wie Wut besser kontrollieren zu können. Als besonders hilfreich wurden Übungen angesehen, die darauf abzielen, Ängste zu überwinden bzw. zu bewältigen und einen besseren Schlaf zu finden. Die wichtigste Beobachtung für die AFYA Trainer:innen war, dass sich das Kommunikationsverhalten in den Familien veränderte. Es gab wiederholt Hinweise darauf, dass Familien (auch zwischen den Kursstunden) mehr miteinander sprachen. Eine weitere Erfahrung war, dass die Familien gegenüber anderen Unterstützungsangeboten offener wurden und so z. B. im schulischen Bereich für Kinder und Jugendliche Hilfe annehmen konnten. Die im Laufe des Projektes entwickelte Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendhilfe in Wien resultierte zudem für 2024 und 2025 in einer teilweisen Weiterfinanzierung dieses Programmes.