Implementierungsforschung gewinnt in der Gesundheitsförderung und Prävention zunehmend an Bedeutung, weil erkannt wurde, dass die alleinige Forderung nach Evidenzbasierung zu kurz greift. Evidenzbasierung ist keine Garantie für erwünschte Wirkungen. Die erfolgreiche Implementierung von evidenzbasierten Interventionen, sodass die in kontrollierten Studien nachgewiesenen Effekte in der Praxis erzielt werden können, ist das Resultat eines komplexen Zusammenspiels vieler Faktoren. Neben zentralen Wirkfaktoren der Intervention selbst spielen der spezifische Implementierungs-kontext und Einzelheiten des Implementierungsprozesses eine entscheidende Rolle.
Mit einem stärkeren Fokus auf Implementierung sind auch konkrete Ansprüche an Evaluationen verbunden. Zum Beispiel, dass diese die Black Box “was wirkt warum” untersuchen, systematisch die Effektivität von Implementierungsstrategien überprüfen oder organisationale Voraussetzungen beleuchten, und so den Implementierungsprozess unterstützen.
Ziel der Tagung ist es, anhand konkreter Beispiele den Beitrag von Evaluationen zur erfolgreichen Implementierung von Gesundheitsförderungs- und Präventionsmaßnahmen aufzuzeigen. Darüber hinaus sollen die Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen von Evaluationen diskutiert werden.
Zielgruppe sind EvaluatorInnen, AuftraggeberInnen von Evaluationen, PraktikerInnen aus den Bereichen Public Health, Gesundheitsförderung und Prävention, interessiertes Fachpublikum.
Vorgesehen sind zwei eingeladene Keynote Lectures, zwei weitere Plenarvorträge, moderierte Podiumsdiskussion, Posterpräsentation. Die Abstracts aller Beiträge werden in einem Abstractband veröffentlicht. KooperationspartnerInnen sind: AK Gesundheitswesen - Deutsche Gesellschaft für Evaluation (DeGEval) Ferdinand Porsche FernFH Gesundheit Österreich GmbH, Fonds Gesundes Österreich pro mente Forschung
Im Sinne der Vernetzung wird die Tagung als Pre-Conference der 21. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Public Health (ÖGPH) abgehalten.