Entwicklung eines praxisorientierten Curriculums für die Weiterbildung entlang der Qualitätsstandards für die stationäre KJH

Projektbeschreibung:
Ziel des durchgeführten Projektes war es, ein fachlich fundiertes und praxisorientiertes Curriculum für die Weiterbildung von Fachkräften der stationären Kinder- und Jugendhilfe (KJH) zu konzipieren, unter besonderer Berücksichtigung von Gesundheitsförderung und Stärkung der Ressourcen der betreuten Heranwachsenden. Ein weiteres übergeordnetes Ziel bestand darin, zur Förderung der gesundheitlichen Chancengerechtigkeit und zur Stärkung der Selbstreflexion, Selbstwirksamkeit und Selbstfürsorge der betreuenden Fachkräfte beizutragen. Das Setting stellten daher sozialpädagogische Einrichtungen der KJH in ganz Österreich dar. Schwerpunktzielgruppe des Projekts waren Expert:innen und Entscheidungsträger:innen der KJH.

Das Curriculum orientiert sich an den „Qualitätsstandards für die stationäre Kinder- und Jugendhilfe“ (FICE 2019). Es ist praxisorientiert und reflexiv ausgerichtet und verfolgt einen verstehensorientierten Zugang mit dem übergeordneten Ziel der Entwicklungs- und Gesundheitsförderung der betreuten Kinder und Jugendlichen. Da sich die Weiterbildung an bereits in der KJH tätige Fachkräfte wendet, können deren berufliche Erfahrungen in die Lern-, Übungs- und Reflexionsprozesse einbezogen werden. Die 20 thematischen Schwerpunkte („Kompetenzbereiche“) sind eng verzahnt.

Ergebnisse und Fazit:
Die Erarbeitung des Curriculums erfolgte im Rahmen des sogenannten „C-Zirkels“, der sich aus 20 Expert:innen von 16 Organisationen zusammensetzte und der insgesamt mehr als 130 Stunden sowohl online als auch in Präsenz tagte. Parallel zum C-Zirkel wurde eine 8-köpfige „Praxisgruppe“ eingerichtet, die für die Entwicklung der Lern- und Lehrformate verantwortlich war und 12 mal tagte. Zusätzlich fanden 5 Treffen eines „Soundingboards“ statt, in dem Entscheidungsträger:innen von in der KJH tätigen Organisationen, Vertreter:innen von angrenzenden Hilfesystemen und der Wissenschaft/Lehre vertreten waren.

Die entwickelten Qualitätsstandards für die stationäre Kinder- und Jugendhilfe orientieren sich an den Qualitätskriterien der Gesundheitsförderung, die nun auch im Curriculum abgebildet sind.

Eine wichtige Erkenntnis aus dem Arbeitsprozess ist, dass eine bundesländer- und organisationsübergreifende Zusammenarbeit ein hohes Potential für Qualitätsentwicklung in der KJH mitbringt. Wichtige Voraussetzungen hierfür waren die transparente und beteiligungsorientierte Gestaltung des Projektprozesses, hinreichend Zeit für Diskussion sowie eine fachlich fundierte Aufbereitung der Ergebnisse.