In Österreich ist Tod durch einen Verkehrsunfall bei den 15-20 Jährigen die häufigste und Tod aufgrund eines Suizides die zweithäufigste Todesursache. Wobei, weibliche
Jugendliche begehen 3-9 mal häufiger Suizidversuche im Vergleich zu männlichen Jugendlichen.
Die Studie von Dervic et al. 2006 berichtet, dass Suizidgedanken bei 15-20 Jährigen in Wien sehr oft auftreten. Beinahe ein Drittel (29 %) der männlichen und fast die Hälfte (49%) der weiblichen Jugendlichen
gaben an, zumindest einmal in ihrem Leben Suizidgedanken gehabt zu haben.
Es gibt in Österreich verschiedene Einrichtungen, die suizidale Kinder/Jugendliche und Erwachsene betreuen, diese Angebote sind meistens nur in deutscher Sprache verfügbar.
Das primäre Ziel des Projektes ist, dass mit Hilfe des Online-Selbsthilfeprogrammes suizidgefährdete Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationhintergrund Handlungskompetenzen lernen, mit Krisen umzugehen und ihre suizidalen Tendenzen zu bewältigen.
Das weitere Ziel des vorliegenden Projekts ist die Implementierung dieses Online-Selbsthilfeprogramms als präventive Maßnahme im Gesundheitssystem in Österreichs um Suizidversuche bei Kindern und Jugendlichen zu reduzieren bzw. zu verhindern.
Die NutzerInnen des Online-Selbsthilfeprogrammes werden in wöchentlichen Settings die Möglichkeit haben, im Rahmen von 6 Modulen professionelle Hilfe durch web-basierte Coaching von einem/einer Berater/in via Chat-Unterhaltung zu erhalten. Alle in Österreich lebende Kinder und Jugendliche zwischen 10-18 Jahren, die aktuell Suizidgedanken haben, können das Online-Selbsthilfeprogramm kostenlos und anonym in Anspruch nehmen.
Es werden Interviews mit ExpertInnen und suizidalen Kindern und Jugendlichen durchgeführt um das Online-Selbsthilfeprogramm „Kiyma canina - don´t crush your life energy“ für in Österreich lebende Deutsch und Türkisch sprechende Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund adaptieren zu können.
planen wir ein „Psychoedukationsprogramm“ in deutscher und türkischer Sprache anzubieten, um das Gesundheitsbewusstsein und die Handlungskompetenzen zum Thema suizidales Verhalten bei Betroffenen und deren Angehörigen zu erhöhen sowie das Online-Selsbsthilfeprogramm pubik zu machen.
Innerhalb von 3 Jahren möchten wir das Online-Selbsthilfeprogramm für suizidale Kinder und Jugendliche entwickeln und dessen Effektivität testen.
Wir planen mit verschiedenen psychosozialen Einrichtungen in Österreich (Kriseninterventionszentrum, SUPRA, SOS-Kinderdorf, Boje, Kinderliga, PSD Burgenland, Krisenhilfe OÖ, Krisenhotline Salzburg, Telefonseelsorge Kärnten, bittelebe.at, SUPRO Vorarlberg, pro mente, Institut für Frauen- und Männergesundheit (FEM, FEM-Süd, MEN). psychosoziale Gesundheitsdienste in den Bundesländern etc.) zu kooperieren.
Im Ausland wird unser Kooperationspartner des Projektes „ Kiyma canina - don´t crush your life engergy", Queen Mary Universität London, werden.
Im Rahmen von zwei ExpertInnentreffen zur Suizidprävention beim GÖG (14.03.2019 und 14.10.2019) hatten wir die Möglichkeit unser Projekt vorzustellen, wobei einige psychosoziale Einrichtungen (Kriseninterventionszentrum, SUPRA, FEM-Süd, Boje etc.) sehr interessiert waren und uns eine Zusammenarbeit in der Zukunft sichern konnten.