In der Praxis der Bildungsarbeit zeigt sich, dass Eltern, die nicht bereits von vornherein an Bildung interessiert sind und über konventionelle Bildungsarbeit wie Vorträge oder Seminare nur schwer erreicht werden können, über alternative Kommunikationswege angesprochen werden müssen.
Das Projekt „eltern.chat“ zielt daher darauf ab, Mütter und Väter mit keinem oder wenig Zugang und Erfahrung in der Elternbildung, Männer und Frauen aus sozial schwachen Familien mit niedrigem Bildungsabschluss, Migrationshintergrund oder ähnlichem auf niederschwelliger Basis mit Themen rund um den Erziehungsalltag – insbesondere den Bereich Gesundheitsförderung bzw. Suchtprävention betreffend – zu erreichen.
Methodisch sollen hier Fachgespräche von Eltern für Eltern implementiert werden. Mütter/Väter treffen sich in Kleingruppen (zwischen 6 und 8 Personen) im privaten Kontext gemeinsam mit einer/m Moderator/in – ein/e Gastgeber/in wird im Vorfeld von einer/m Moderator/in ausgesucht – um ein Thema aus dem Familienalltag zu besprechen (strukturell vergleichbar mit sog. „Tupperparties“). Das Thema wird mit Hilfe eines Kurzfilms oder anderen einfachen Einstiegshilfen angestoßen, anschließend tauschen die Teilnehmer/innen dazu ihre Erfahrungen aus (ca. 1,5 Stunden). Im informellen Rahmen kann das Gespräch dann weitergeführt werden.
Als Moderator/innen werden kommunikative Personen gesucht, die die „Feldbedürfnisse“ kennen und in ihrem Bekanntenkreis nach Gastgeber/innen suchen. Die Moderator/innen erhalten eine Schulung im Bereich Kommunikation und Gesprächsführung und fungieren im Laufe des Projekts als Multiplikator/innen. Regelmäßige Austauschtreffen mit allen Moderator/innen dienen dem Erfahrungs- und Wissensaustausch und der Identifikation.
Die Projektumsetzung erfolgt in zwei Stufen:
In einem ersten Schritt wird das Pilotprojekt in der Stadt Dornbirn gestartet. Zuerst sollen vor allem Mütter angesprochen werden, in einer zweiten Phase sind spezielle Themen für Väter vorgesehen. Nach erfolgter Evaluation und möglichen Adaptierungen ist eine Präsentationsveranstaltung zur Bekanntmachung der Evaluationsergebnisse und die Suche nach weiteren Standortpartner/innen geplant.
In einem zweiten Schritt wird angestrebt, das Projekt an weiteren Standorten umzusetzen.