Effizienz- und Gesundheitsentwicklung in der Pflege mit Kinäesthetiks

Kinästhetik in der Pflege ist ein Konzept zur Unterstützung der Gesundheitsentwicklung von PatientInnen und Pflegenden. Es lehrt, alle Sinne, insbesondere Berührung und Bewegung so zu benutzen, dass PatientInnen all ihre verbliebenen Fähigkeiten einsetzen können, um größtmögliche Selbständigkeit wiederzuerlangen. Deren Selbstkontrolle und Eigenwahrnehmung wird gefördert und deren Ressourcen mobilisiert und integriert. Pflegende können sich von unnötigem Heben und Tragen entlasten und somit Gesundheitsschäden für sich vermeiden. Gleichzeitig wird mit der gemeinsamen Ausrichtung die Effizienz in der Pflege gesteigert.

In sechs Stationen des Krankenhauses Lainz soll mittels Schulungen dieses Konzept vermittelt werden. Die Schulungen beinhalten drei Lernphasen, einen Grundkurs, einen Aufbaukurs sowie Peer-Tutoren-Lernphasen.

Im Grundkurs wird eine Einführung in kinästhetische Konzepte geboten, es wird auch um eine Analyse der eigenen Bewegungsabläufe und der Gesundheit, um eine Verbesserung der Berührungsqualität und Handlungsfähigkeiten gehen.

Im Aufbaukurs wird die Analyse- und Handlungskompetenz der MitarbeiterInnen entwickelt, die TeilnehmerInnen sollen lernen, Pflegesituationen mit Hilfe des kinästhetischen Analysewerkzeugs zu analysieren und individuelle Lösungen zu finden. Dabei sollen sie lernen, die Selbständigkeit der PatientInnen zu unterstützen und auch ihre eigene Gesundheit in ihrem Arbeitsalltag zu schützen. Zwischen den Lernphasen werden Arbeitsaufgaben für die Praxis gegeben, bei denen das Gelernte konkret umgesetzt und gemeinsam reflektiert wird.

In den Peer-Tutorien werden ausgewählte MitarbeiterInnen darin geschult, die Lernprozesse in der Station zu planen und zu gestalten. Die Peer-TutorInnen leiten und unterstützen in weiterer Folge gemeinsam mit dem Pflegefachpersonal den kinästhetischen Lernprozess auf ihrer jeweiligen Station.

Durch ein professionelles Kompetenzmanagement soll die Nachhaltigkeit der Maßnahmen gesichert werden, unter anderem wird der Einsatz der Peer-TutorInnen im Praxisalltag geplant, die Dokumentation systematisiert und die Schulung von neuen MitarbeiterInnen geregelt.