DIE VERSCHWIEGENE SUCHT 2.1

Obwohl Medikamentenabhängigkeit
die dritthäufigste Sucht in Österreich nach Tabak und Alkohol darstellt,
handelt es sich um ein hochgradig tabuisiertes Thema, das jede*n unverschuldet
betreffen kann. Ein gesellschaftlicher Diskurs fehlt,
es gibt kaum valide Monitoring-Daten, darüber hinaus besteht, selbst im Sozial-
und Gesundheitsbereich wenig Sensibilisierung.

Welche Auswirkungen die aktuelle, anhaltende Pandemiesituation und
die damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen haben, wird sich erst
in den folgenden Jahren zeigen, auch im Kontext Medikamentenabhängigkeit. Medikamentenabhängigkeit zielt oftmals auf den Erhalt der
unauffälligen Funktionsfähigkeit im Alltag ab. Besonders mehrfachbelastete
Personen sind davon besonders betroffen.

Die zentralen Projektziele sind
ein breiter gesellschaftlicher Diskurs zu Medikamentenabhängigkeit, der mit
einer gesellschaftlichen Sensibilisierung für das Thema, auf individueller und
professioneller Ebene, einhergeht. Darüber hinaus eine Steigerung der Health
Literacy insbesondere der Angehörigen in den Gesundheits- und Sozialberufen.
Bündelung der Kompetenzen im Netzwerk Medikamentenabhängigkeit, zu einer
zielgerichteten Suchtpräventionsarbeit für Medikamentenabhängigkeit, sowie
einer Steigerung der Gesundheitlichen Chancengerechtigkeit.

Die Zielgruppe*n für das vorliegenden
Projekt sind insbesondere Professionist*innen und  Multiplikator*innen aus dem Gesundheits- und
Sozialbereich, Vertreter*innen
aus Politik und Verwaltung, sowie Medienvertreter*innen und darüber hinaus die
breite Öffentlichkeit, die für Medikamentenabhängigkeit sensibilisiert werden
soll.

Die zur Realisierung der
Projektziele geplanten Aktivitäten umfassen Multiplikator*innen-Workshops. Die
Entwicklung eines Factsheets zu Medikamentenabhängigkeit sowie eines Handlungskonzept
auf Basis der Workshops. Breite enttabuisierende Netzwerk- und
Öffentlichkeitsarbeit und ein Fachtag runden die Aktivitäten ab.

Die zentralen
Kooperationspartner*innen kommen aus den Bereichen: Sucht, psychosoziale
Versorgung, Gesundheitskompetenz und Gesundheitsförderung.