Projektbeschreibung:
Apotheken sind niederschwellige Settings für Beratung und Betreuung von Menschen mit Demenz und betreuenden Angehörigen, und auch Akteur/innen im kommunalen Umfeld. Aufbauend auf den Erkenntnissen des Pilotprojekts „Demenzfreundliche Apotheke“ wurden Apotheken in der Stadt Salzburg zu gesundheitsförderlichen Settings im Sinne der Ottawa Charter weiterentwickelt.
Maßnahmen wurden in den Bereichen Pharmazeutische Betreuung, Vermittlung von Beratungsangeboten, Sichtbarkeit und Entstigmatisierung des Themas Demenz und kommunale Aktivitäten entwickelt. Elemente waren eine Fortbildungsreihe für Apotheken, eine „Vernetzungsmesse“ mit lokalen Organisationen und die „Woche der Demenzfreundlichen Apotheke“. Den beteiligten Apotheken wurde das Logo „Demenzfreundliche Apotheke“ übergeben. Alle Aktivitäten wurden mit Apothekenmitarbeiter/innen, und betreuenden Angehörigen entwickelt und in Kooperation mit lokalen Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen umgesetzt.
Ergebnisse und Fazit:
Die Zusammenarbeit mit einer kommunalen Trägerstruktur –der Demenzfreundlichen Stadt Salzburg – erwies sich als wertvolle Ressource und (sozialer) Türöffner für den Kontakt mit Unterstützungseinrichtungen. So konnten neben der Plattform „Demenzfreundliche Stadt Salzburg“ auch Beratungs- und Betreuungseinrichtungen, Selbsthilfegruppen, betreuende Angehörige und Menschen mit Demenz, die ihre Erfahrungen in das Projekt einbringen wollten als Kooperationspartner gewonnen werden.
20 von insgesamt 32 Apotheken aus der Stadt Salzburg mit rund 220 Mitarbeiter/innen und 2000 betreuenden Angehörigen haben sich zu „Demenzfreundlichen Apotheken“ entwickelt. Dafür wichtig war das Engagement der Salzburger Apothekerkammer.
Es konnte ein hoher Kompetenzzuwachs im Umgang mit Menschen mit Demenz und deren Angehörigen bei dem beteiligten Mitarbeiter/innen festgestellt werden - in erstaunlich hohem Ausmaß sogar bei Mitarbeiter/innen, die nicht unmittelbar im Projekt involviert waren. Der Transfer war erfolgreich und stellt damit eine Intervention dar, die auch einen Betrag zum organisationalen Lernen und nicht nur zur individuellen Qualifikation geleistet hat.
Künftige Projekte in regionalem Kontext sollten die Themen Motivation für die Teilnahme, regionale Sichtbarkeit, und Aufwand für einzelne Apotheken gut balancieren.
