covid cluster prevention movies

Vulnerable Zielgruppen haben ein höheres Risiko für eine Neuansteckung mit dem Coronavirus sowie für einen schweren oder lebensbedrohlichen Verlauf von COVID-19. Das Projekt "covid cluster prevention movies" ist eine Weiterentwicklung des Vorgängerprojekts "Grazer Telefon-Kette gegen COVID-19", welches sich während des Shutdowns zum Ziel gesetzt hatte, so viele Menschen aus der sog. Hochrisikogruppe wie möglich zu Hause anzurufen, ihr Infektionsrisiko einzuschätzen und hinsichtlich Schutzmaßnahmen zu beraten. In nur fünf Wochen wurden dabei von 20 Partnerorganisationen mehr als 60 Mitarbeiter*innen mittels Online-Trainings ausgebildet und haben mehr als 2000 Haushalte erreicht.

Die Neuansteckungen im deutschen Sprachraum im Mai 2020 haben darüber hinaus gezeigt, dass prekäre Arbeitsbedingungen und Lebenslagen Transmissionen in Clustern begünstigen. "covid cluster prevention movies" verfolgen das Ziel, mittels vier Kurzvideos zur Verhaltensprävention in selektiven Zielgruppen beizutragen. Zu diesen Zielgruppen zählen ältere Menschen, Leiharbeiter*innen mit und ohne Migrationshintergrund und Menschen mit Vorerkrankungen und Beeinträchtigungen.
In den Kurzvideos befrägt eine 17jährige Schülerin Menschen aus diesen Zielgruppen, ihre naiven Fragen tragen zum besseren Verständnis des Zielverhaltens bei, Widersprüche werden aufgedeckt, es darf gelacht werden. Die Inszenierung ermutigt in unterschiedlichen Zielgruppen für ein möglichst cleveres Verhalten im Umgang mit der Ansteckungsgefahr, möglichst ohne selbst auferlegte Einschränkungen der Alltagsaktivität, ohne Konsequenzen für die Erwerbsfähigkeit und ohne einen Verzicht auf gesellschaftliche Teilhabe, dafür immer so sicher wie möglich. Neuere virologische Erkenntnisse über Transmissionswege werden in den Kurzfilmen ebenso berücksichtigt wie der sozialepidemiologische Hintergrund für vermutete Folgeschäde durch den "Lockdown", sei dies durch Disruption oder ausgebliebene notwendige medizinische Behandlungen.

In den Kurzfilmen begibt sich die 17jährige Laura jung und naiv auf die Suche nach kritischen Aspekten an der Organisation oder dem Verhalten Einzelner in Settings, in denen Infektionscluster nicht auszuschließen oder bereits vorgekommen sind, für ihren Youtube-Kanal. Die handelnden Akteure vor Ort (Teilnehmer an einem Familienfest, Leiharbeiter*innen, Menschen mit persönlicher Assistenz, Patient*innen in einer Arztpraxis) antworten auf Lauras naive Fragestellungen konsequent richtig...

Das Projekt trägt zur Förderung der Kommunikation mit vulnerablen Gruppen bei und stellt die Kurzfilme allen Einrichtungen zur Verfügung, die zu deren Verbreitung in der Zielgruppe beitragen können. Umsetzungspartner sind die Stadt Graz (Gesundheit und Pflege, Soziales) sowie die Projektpartner der "Grazer Telefon-Kette gegen COVID-19".