Bewusst Trinken!

Projektbeschreibung:

Getränke sind die wichtigste Quelle für die Flüssigkeitszufuhr, können aber viel Energie liefern. Zu viele zuckerhaltige Getränke fördern Übergewicht. Die Präferenz für süß ist angeboren, hängt aber auch mit einem häufigen Konsum von Süßem zusammen. Dieser wird oft durch Gleichaltrige (Peers) beeinflusst. Im Projekt "Bewusst Trinken!" wurde ein „Peer-Education“-Ansatz kombiniert mit der Implementierung eines gesundheitsförderlichen Schulumfelds gewählt, um ein positives Trinkverhalten zu fördern und präventiv die Entstehung von Übergewicht zu verhindern.

Direkte Zielgruppe: Schüler/innen 6. Schulstufe in neuen Mittelschulen in der Steiermark
Indirekte Zielgruppen: Peers (8. Schulstufe), Pädagogen/innen, Erziehungsberechtigte, Buffet-/Automatenbetreiber/innen

Projektziele:
- Das Trinkverhalten der Schüler/innen der 6. Schulstufe durch ein „Peer-Education“-Konzept verbessern (Verhaltensprävention)
- Die Geschmackswahrnehmung schulen. Die Präferenz von Schüler/innen für süße Getränke senken und damit die Akzeptanz einer niedrigeren Zuckerkonzentrationen in Getränken erhöhen.
- Das Getränkeangebot am Schulbuffet der teilnehmenden Schulen sowie am Getränkeautomat hinsichtlich Zuckerreduktion optimieren (Verhältnisprävention).

Ergebnisse und Fazit:

Schüler/innen der 8. Schulstufe wurden als Peers geschult, um ihr Wissen an Schüler/innen der 6. Schulstufe weiter zu geben. Auch Pädagog/innen waren aktiv eingebunden, um das Trinken vor/im Unterricht bei den Schüler/innen zu fördern. Die ausgebildeten Peers führten Workshops in Kleingruppen (im Stationenbetrieb) mit den jüngeren Schüler/innen durch. Dieses innovative „Peer-Education“-Konzept wurde in der Pilotphase in den teilnehmenden Schulen gut etabliert und soll nun zu einer bundesweiten Umsetzung herangezogen werden, um weitere Schüler/innen zum bewussten Konsum von Getränken zu animieren. Darüber hinaus wurde ein Strategieprozess zur Veränderung des Getränkeangebots am Schulbuffet bzw. in Getränkeautomaten in Mittelschulen implementiert.

Insgesamt nahmen rund 530 Schüler/innen und 75 Pädagog/innen am Projekt teil.
Die Schüler/innen nahmen nach den Projektmaßnahmen weniger Zucker/weniger Energie aus Getränken auf und hatten einen besseren Hydrationsstatus. Sie verbesserten ihre salzige/bittere Geschmackswahrnehmung und nahmen den süßen Geschmack früher wahr. Sie reduzierten die Vorliebe/Präferenz für Süßigkeiten/süße Getränke/Süßes im Allgemeinen und gaben an, nun mehr zu trinken, um Kopfweh und Unkonzentriertheit vorzubeugen.

Die in Zusammenarbeit mit den Schulen nach einem „Peer-Education“-Konzept entwickelten und wirksamen Module für Schüler/innen haben sich förderlich auf das Projekt ausgewirkt und es ist gelungen, die Schüler/innen zur Teilnahme zu motivieren. Zur Optimierung des Getränkeangebots (am Getränkeautomaten bzw. beim Schulbuffet) wurde in einem partizipativen Prozess eine Anleitung entwickelt, die nun in Form eines Manuals allen Schulen der Sekundarstufe I bundesweit zur Umsetzung zur Verfügung steht.

Zentrale Kooperationspartner/innen: FH Joanneum Graz, Medizinische Universität Wien - Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin / Zentrum für Public Health, Styria vitalis.

Die externe Evaluation bestätigte, dass sich das Konzept gut für den Transfer und die Umsetzbarkeit an weiteren Schulen eignet.