Stillen ist eine nachgewiesen langfristig wirksame gesundheitsfördernde Maßnahme. Das UNICEF- und WHO-Konzept „Baby Friendly Hospitals“ (BFHI) ist nachweislich geeignet, Stillraten und Stilldauer zu fördern. Da in Österreich die meisten Geburten im Setting Krankenhaus stattfinden, eignet sich das Konzept darüber hinaus, Mütter aus allen sozialen, ethnischen und kulturellen Gruppen zu erreichen. Dennoch gibt es in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern nur wenige Baby-Friendly Hospitals und nur 17,5 Prozent der Geburten finden derzeit in einem BFHI statt.
Daher und aufgrund der thematischen Nähe zum Österreichischen Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG) wurden Überlegungen gestartet, BFHI organisatorisch an das ONGKG anzudocken: Das Konzept der BFHI mit seiner an positiver Gesundheit orientierten Zielsetzung ist eine gute Strategie zur Unterstützung mehrerer patientenorientierter Strategien im Konzept des Gesundheitsfördernden Krankenhauses, die aufgrund ihrer Langzeitwirkung zusätzlich auch ins Umfeld hinauswirken.
Ziel des Projektes ist die Schaffung einer Austausch-, Vernetzungs- und Unterstützungsstruktur für Baby Friendly Hospitals in Form einer Sektion „Baby-Friendly Hospitals“ innerhalb des ONGKG. Insbesondere ist für die Etablierung einer BFHI-Sektion daran gedacht, eine Website mit Online-Dokumentationsformular (Unterseite der ONGKG-Seite) und eine regelmäßige Rubrik zu BFHI im ONGKG-Newsletter einzurichten, ein Gutachterinnen- bzw. Gutachter-Team zusammenzustellen (Qualitätssicherung), eine Geschäftsordnung und einen Aktionsplan zu entwickeln, die auch auf Etablierung eines politischen Dialogs zur stärkeren Verankerung von BFHI auf der politischen Agenda abzielen, Qualifizierungsangebote für Trainerinnen und Trainer sowie für Gutachterinnen und Gutachter zu planen und begleitende Öffentlichkeitsarbeit zu leisten.
Auf Basis der durchschnittlichen Anzahl der Geburten in Österreich können durch das Projekt neben etwa 400 in Geburtshilfestationen und der Still- und Laktationsberatung tätigen Personen bis zu 75.000 (werdende) Mütter pro Jahr erreicht werden.