Projektbeschreibung:
Das Projekt richtete sich an Menschen ab dem 60. Lebensjahr, die von Armut betroffen, großen sozialen und wirtschaftlichen Zwängen unterworfen sind und keine oder geringe Teilhabemöglichkeiten aufweisen. Lokal verankert wurden die Aktivitäten im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus.
Neben einer Multiplikator/innen-Schulung wurden Maßnahmen wie zweimal wöchentlich das „Café Aktiv“ im Nachbarschaftszentrum, Gesundheitsparties und Aktivitäten im öffentlichen sowie im privaten Raum, (gesundheitsbezogene) Vorträge, Projektvorstellungen sowie Exkursionen und Ausflüge zu lokalen Einrichtungen und Orten sowie Feiern im Jahreszyklus umgesetzt.
Das Projektvorhaben war in die FGÖ-Initiative "Auf gesunde Nachbarschaft!" eingebunden und konnte wertvolle Erkenntnisse zur Umsetzung von Nachbarschaftsprojekten für (benachteiligte) ältere Menschen, die sich eines Multiplikatorenansatzes bedienen, erarbeiten.
Ergebnisse und Fazit:
Durch aufsuchende Aktivierung, niederschwellige Aktivitäten und Angebote, den Einsatz von Multiplikator/innen aus der Zielgruppe (Aktivlots/innen), muttersprachliche Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und die Möglichkeit, Inhalte und Aktivitäten mit zu bestimmen und zu gestalten gelang es, Menschen zu erreichen, zu denen sonst nur schwer oder kein Zugang besteht.
Die Umsetzung erforderte jedoch auch Flexibilität und einen langen Atem. So hat es bspw. deutlich länger als ursprünglich geplant gedauert, um ältere Menschen für die Aufgabe als AktivlotsIn zu gewinnen. Die zu Beginn vorgesehene Schulung en bloc wurde durch interaktive Kurzeinheiten (sowie begleitend eingesetzte mehrsprachige Materialien, Dolmetsch und Lehrvideos) ersetzt. Auch mussten die AktivlotsInnen teilweise erst selber einen Bekanntenkreis aufbauen um aktiv werden zu können.
Dennoch ist es gelungen das Projekt durch fortlaufende Reflexion und ggf. Adaptation von Maßnahmen sehr erfolgreich durchzuführen und rund 1.800 Personen der primären Zielgruppe zu informieren und/oder einzubinden. Darüber hinaus konnten die AktivlotsInnen in die bestehenden Strukturen des Nachbarschaftszentrums übernommen werden und bleiben somit weiterhin tätig. Die Erfahrungen aus dem Projekt fließen aktiv in das von der WiG initiierte Programm "Gesunde Bezirke" ein.