Die 8. Armutskonferenz mit dem Titel: Geld. Macht. Glücklich. fand von 23. bis 24. Februar 2010 in St. Virgil, Salzburg statt.
Armut ist ein Verhältniswort. Es markiert sozio-ökonomische Benachteiligungen und gibt Auskunft über Machtverhältnisse. Es zeigt auf, was jene, die über privilegierten Zugang zu Ressourcen verfügen, den ‚armen anderen‘ zugestehen. Glück und Wohlbefinden, Gerechtigkeit und gutes Leben sind Konzepte, die auf unterschiedliche Weise Vorstellungen von Lebensqualität und davon, wie Gesellschaften verfasst sein sollen, reflektieren. Einkommen, sozialer Status, soziale Beziehungen und Netzwerke, Bildung und berufliche Situation entscheiden über Gesundheitszustand und Lebensqualität, Ansehen und Möglichkeiten in einer Gesellschaft. Soziale Polarisierung schafft Aufstiegsbarrieren, Abstiegsängste und Statusstress, produziert Armut und schadet der ganzen Gesellschaft.
Die Finanzkrise, wenn auch von manchen bereits abgesagt, verschärft die Situation. Die soziale Krise steht erst vor der Tür. In den sich abzeichnenden Verteilungskämpfen um die Bezahlung der Krisenkosten drohen diejenigen, die ohne Lobby sind, unter die Räder zu kommen. Alternative Wege aus der Krise und die Entwicklung und Umsetzung von politischen und ökonomischen Konzepten, die gerechte Gesellschaften schaffen und ein gutes Leben aller garantieren, sind mehr denn je gefordert.
Der Hauptvortrag ist ein Referat zu Gesundheit und sozialer Ungleichheit. Richard Wilkinson wird die sozialen Determinanten der Gesundheit vertiefen und in Zusammenhang mit so „weichen“ Faktoren wie Wohlbefinden oder Lebensqualität bringen.
Anschließend werden in 12 parallelen Foren referiert und diskutiert. Am zweiten Tag findet eine Großdiskussion der erarbeiteten Probleme im Plenum statt. Das Ziel sind Lösungsvorschläge, die die unterschiedliche Facetten der Frage beleuchten, wie die Zunahme von Armut im Zuge der Krise verhindert werden kann und was zu tun ist, um Armut in Zukunft nachhaltig zu vermeiden, soziale Ausgrenzung wirksam zu bekämpfen und die Lebensqualität aller zu sichern.