Kinder, Armut & Gesundheit – Warum mehr Gerechtigkeit Not tut
Jedes Kind hat laut UN-Kinderrechtskonvention ein Recht auf „höchstmögliche Gesundheit“ und einen „angemessenen Lebensstandard“. Dennoch leben in Österreich 380.000 Kinder und Jugendliche (das sind 24 Prozent der unter 19-Jährigen) unter Bedingungen der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung.
Armut kann krank machen. Kinder sind als Gruppe häufig von systematischer Benachteiligung betroffen. So werden für diese etwa 20% der Bevölkerung (0-18 Jahre) nur 5,8% der Gesundheitsausgaben Österreichs aufgewendet. Die daraus entstehenden Mängel im Angebot sowohl bei Gesundheitsförderung wie auch Versorgung treffen arme Kinder deutlich häufiger und härter, weil deren Eltern sich diese Leistungen nicht „zukaufen“ können. Außerdem werden viele chronische Erkrankungen erst durch negative Gesundheitseinflüsse – wie Umweltbedingungen, Lebensstil, Kindheitserlebnisse, etc. – ausgelöst.
Die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit hat für die Jahre 2015/16 den Themenschwerpunkt „Armut und gesundheitliche Chancengerechtigkeit bei Kindern und Jugendlichen“ gewählt. Dafür konnten wir die Armutskonferenz, die sich seit vielen Jahren mit Armutsforschung und Bewältigungsstrategien beschäftigt, als Kooperationspartnerin gewinnen. Die 3. Jahrestagung der Kinderliga findet am 24.11.2016 09:30-17:30 Uhr im Ankersaal der Brotfabrik statt.
Neben Plenarvorträgen von Prof.em. Richard Wilkinson (Gesundheitswissenschaften) und Prof.Dr.in Margherita Zander (Politikwissenschaften) werden allgemeine Fakten zu Kinderarmut vorgestellt. Der Nachmittag wird von ExpertInnen in drei parallelen Foren (Gesundheit, Lebenswelten, Versorgung) gestaltet. Methodisch werden sich Plenarvorträge, interaktive Aktivitäten, freie Vernetzungsräume und eine Podiumsdiskussion abwechseln. Eingeladen sind Personen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, die im Gesundheits- Bildungs- oder Sozialbereich tätig sind und alle, die sich für das Thema interessieren.