Einsatz Demenz

Projektbeschreibung:
46.8 Millionen Menschen sind derzeit von Demenz betroffen. (Alzheimer’s Disease International, 2015) Diese Zahl wird sich alle 20 Jahre verdoppeln. Aufgrund dieser dramatischen Entwicklung besteht dringender Handlungsbedarf auf allen gesellschaftlichen Ebenen. (WHO, 2012) Viele Länder haben bereits nationale Pläne initiiert, auch Österreich hat 2015 ein Handlungspapier publiziert. (Alzheimer Europe, 2013; Juraszovich, et al. 2015) Eines der wichtigsten Ziele der meisten Demenzstrategien ist die Förderung der Integration von Menschen mit Demenz in unsere Gesellschaft. Polizisten als professionelle Gruppe im öffentlichen Raum sind hier stark gefordert, da sie oft der erste Ansprechpartner in Krisensituationen sind. Um entsprechend auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz reagieren zu können, bedarf es spezieller Schulungen. Aus diesem Grund wurde das Projekt „Einsatz Demenz“ in Kooperation mit der Sicherheitsakademie (SIAK) Linz und Wien sowie der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA) initiiert. Das Ziel des Projektes „Einsatz Demenz“ war die Erstellung eines interaktiv-gestalteten internetbasierten Lernprogramms für Polizisten. 
Ergebnisse und Fazit:
Auf der Basis von Fokusgruppen Interviews wurden drei Lernmodule entwickelt, die inhaltlich auf mögliche Situationen im Arbeitsalltag der Polzisten abgestimmt wurden, und sich nach den verfügbaren Zeit Ressourcen der Polizisten richten. Das Lernprogramm steht allen Polizisten über das Intranet zur Verfügung und kann bei Bedarf jederzeit wieder abgerufen werden. Diese Vorgehensweise ist zeitsparender und kostengünstiger als herkömmliche Seminare und fügt sich in die bereits vorhandene Weiterbildungskultur der Polizei ein. Für die Evaluierung wurde ein Fragebogen entwickelt, der folgende Bereiche berücksichtigte: (1) Usability, (2) Praxistauglichkeit, (3) Kompetenzsteigerung, (4) Nachhaltigkeit, (5) Didaktische Aufbereitung. Das Programm wurde bisher von 221 Polizisten absolviert, die durchschnittliche Lerndauer betrug 5,53 Stunden und die Rückmeldungen waren durchwegs positiv. Die Einbeziehung der Endanwender in die Entwicklung des Lernprogrammes stellte sich in diesem Projekt als besonders hilfreich heraus.