Als Österreichische Kompetenz- und Servicestelle für Selbsthilfe arbeitet ÖKUSS daran
- Selbsthilfeorganisationen in ihren Aktivitäten zu stärken,
- die Arbeit von Selbsthilfeorganisationen sichtbarer zu machen und
- die Patientenbeteiligung im Gesundheitswesen zu stärken.
In der Tradition des Fonds Gesundes Österreich sind die ÖKUSS-Handlungsstrategien:
- sich für die Sache einsetzen (Advocacy),
- Engagierte zu stärken (empowerment),
- zur Vernetzung beitragen und
- Netzwerke stärken.
Fördermanagement
Die ÖKUSS entwickelt und plant im Auftrag des Dachverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger den Förderablauf und alle nötigen Dokumente, informiert über die Fördermöglichkeit, bearbeitet die eingelangten Anträge und bereitet sie für die Vergabeentscheidung auf. Sie übernimmt die Vertragserstellung sowie die Auszahlung der Mittel, und anschließend überprüft sie die Durchführung und Abrechnungen der geförderten Aktivitäten.
Kapazitätsentwicklung
Bundesweite Selbsthilfeorganisationen haben eine wichtige Brückenfunktion zwischen der Lebenswelt Betroffener und dem Gesundheitssystem. Ein wesentliches Handlungsfeld der ÖKUSS liegt daher im Anbieten von Weiterbildungs- und Vernetzungsveranstaltungen für Vertreterinnen und Vertreter bundesweiter Selbsthilfeorganisationen. Mehr dazu finden Sie hier.
Öffentlichkeitsarbeit
Strategische Kommunikationsarbeit hilft, die Themen Selbsthilfe und kollektive Patientenbeteiligung sowie Selbsthilfebeteiligung in der Öffentlichkeit zu positionieren.
Wissensmanagement für Selbsthilfe und kollektive Patientenbeteiligung
Studien und Informationen zu gemeinschaftlicher Selbsthilfe und kollektiver Patientenbeteiligung sowie die Ergebnisse der Veranstaltungen und Seminare werden gesammelt und zur Verfügung gestellt.
Evaluation
Die Arbeit der ÖKUSS wurde im Jahr 2019 vom Institut für systemische Organisationsforschung evaluiert. Sowohl der Nutzen als auch die Abwicklung der bundesweiten Selbsthilfeförderung wurden sehr positiv bewertet, ebenso unsere Weiterbildungs- und Vernetzungsangebote. Der gesamte Bericht ist hier abrufbar.
Publikationen
Auf der ÖKUSS-Website stehen alle aktuellen ÖKUSS Publikationen zum Download bereit.
Ziele und Aktivitäten laut Rahmenarbeitsprogramm 2024-2028
ÖKUSS ist eine Förderstelle und wickelt jährlich einen Fördercall aus Mitteln der Sozialversicherung für themenbezogene, bundesweite Selbsthilfeorganisationen ab. Darüber hinaus werden Weiterentwicklung und Qualitätssicherung der Arbeit der Selbsthilfe durch das Angebot themenspezifischer Weiterbildungen, Veranstaltungen und Vernetzungsaktivitäten angestrebt. Von 2024 bis 2028 wird das entwickelte Weiterbildungskonzept an aktuelle Bedarfe und an die Evaluationsergebnisse angepasst.
Öffentlichkeitsarbeit bringt die Selbsthilfeorganisationen sowie ihre Möglichkeiten und Grenzen auf der einen Seite der (Fach-)Öffentlichkeit näher und auf der anderen Seite werden deren Services für bundesweite Selbsthilfeorganisationen und Verbände dadurch bekanntgemacht. Durch diverse Veranstaltungsformate, z.B. GÖG-Colloquium, Veranstaltungen zum Transfer von Ergebnissen und Produkten, wird zur Vernetzung und zum Capacity Building beigetragen und die Themen Selbsthilfe und Beteiligung werden auf einer breitenwirksamen Agenda gehalten.
Inhaltliche Schwerpunkte für die Weiterentwicklung der Selbsthilfe in Österreich werden in mehrjährig angelegten Schwerpunktthemen erarbeitet und bereits laufende werden weitergeführt. Zu diesen Schwerpunkten werden mit Selbsthilfevertretungen sowie mit Expertinnen und Experten Grundlagen und Materialien entwickelt, in Transferveranstaltungen bearbeitet, abgestimmt und zur Verfügung gestellt. Themenschwerpunkte sind Selbsthilfebeteiligung und junge Selbsthilfe, das Leistungsprofil der Selbsthilfe sowie digitale Selbsthilfe. Selbsthilfebeteiligung, mit von den Auftraggeberinnen und Auftraggebern definierten Aspekten, umfasst Qualitäts- und Transparenzstandards für Beteiligung von Selbsthilfeorganisationen sowie die Ausgestaltung von Beteiligungs- und Unterstützungsstrukturen. Zum Thema junge Selbsthilfe wird 2024 ein Unterstützungskonzept entwickelt, das unter anderem Veranstaltungen und Kooperationen mit Fachschulen und Universitäten beinhaltet. Darüber hinaus kooperiert ÖKUSS mit der Arbeitsgruppe zum Bürger- und Patientenempowerment der Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK).
Bereits erarbeitete Entwicklungsperspektiven für die Unterstützung der Selbsthilfe werden in den jährlichen Arbeitsprogrammen des FGÖ und der ÖKUSS nach Maßgabe vorhandener Mittel konkret geplant. Dazu zählen Forschungsarbeiten zum (ökonomischen) Nutzen der Selbsthilfe oder zu Möglichkeiten, Grenzen, Chancen und Risiken digitaler Selbsthilfe, die Weiterentwicklung der Selbsthilfe-Förderung, Entwicklungsprojekte durch abgestimmte Förderprogramme, eine österreichweite Stärkung der Workforce in der Selbsthilfe und in der Selbsthilfe-Unterstützung, die Koordination von Selbsthilfe-Beteiligung, die Umsetzung von Beteiligungsvorhaben, ein Monitoring der Entwicklungen in der Selbsthilfe und Selbsthilfebeteiligung, die Bereitstellung digitaler Beteiligungstools und von Unterstützung/Beratung von Akteurinnen und Akteuren im Gesundheitswesen bei der Umsetzung von Selbsthilfe-Beteiligung, die Etablierung einer österreichweiten Plattform für junge Menschen in der Selbsthilfe und die Unterstützung des Selbsthilfe-Nachwuchses.
Aktivitäten 2025
Förderabwicklung, Aktivitätenförderung – Fördercall
Die Österreichische Sozialversicherung stellt seit 2017 jährlich 420.000,00 Euro zur finanziellen Förderung themenbezogener, bundesweiter Selbsthilfeorganisationen zur Verfügung. Die Vergabe dieser Mittel, über die ein eigenes Gremium entscheidet, wird auch 2025 von der ÖKUSS abgewickelt, ebenso werden von der ÖKUSS die Förderungen des Vorjahres abgeschlossen, die laufende Förderung wird begleitet und die Förderung 2026 vorbereitet (Weiterentwicklung und Abstimmung der Förderkriterien).
Wissensmanagement und inhaltliche Schwerpunkte
Zum Schwerpunkt „Selbsthilfebeteiligung“ wird an von den Auftraggeber:innen definierten Aspekten folgender Projekte weitergearbeitet: „Selbsthilfe steht für Transparenz“ (partizipativer Prozess zur Entwicklung von Transparenzkriterien einer Selbstverpflichtung für bundesweite Selbsthilfeorganisationen wird begleitet und abgeschlossen), „Selbsthilfe steht für Leistung“ (zielgruppengerechte Formate für Ergebnisdissemination), „Selbsthilfe steht für Qualität“ (Projektabschluss und Publikation) und „Selbsthilfe steht für Koordination“ (Erstellung einer „Kontaktliste Selbsthilfevertretungen”, begleitet von einem Governance-Board zur strukturierten und transparenten Selbsthilfebeteiligung; Unterstützung von Beteiligungsprozessen, u.a. zum Bewertungsboard des BMSGPK). Zum Schwerpunkt „Junge Selbsthilfe“ (und Zukunftsbild Selbsthilfe) werden das „Fachforum Junge Selbsthilfe“ ebenso wie die Kooperationen mit Fachschulen und Universitäten weitergeführt und zielgruppengerechte Publikationen zum Thema „Junge Selbsthilfe in Österreich“ erstellt.
Weiterbildung und Vernetzung
Weiterbildungen und Austausch- und Vernetzungsaktivitäten für bundesweite Selbsthilfeorganisationen werden sich 2025 in einem mehrteiligen Vertiefungsmodul zu Health Technology Assessment (in Kooperation mit der UMIT), sowie mit aktuellen Themen aus der Bundeszielsteuerung (z.B. Patientensicherheitsstrategie) befassen. Der Austausch zwischen Expert:innen und ein Dialogforum sollen Abstimmung und Vernetzung zwischen der Selbsthilfe und Stakeholdern ermöglichen.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Öffentlichkeitsarbeitsaktivitäten (Newsletter, Publikationen, Veranstaltungen wie z.B. GÖG-Colloquium) dienen einerseits dazu, die Bekanntheit der Selbsthilfeorganisationen zu erhöhen, und andererseits zur Vernetzung und zum Wissenstransfer an die Fachöffentlichkeit. Internationaler Austausch
Organisatorisch wurde ÖKUSS an der Gesundheit Österreich GmbH im Geschäftsbereich Fonds Gesundes Österreich verankert.
Info und Kontakt: https://oekuss.at/.