Die Anerkennung der „persönlichen, sozialen und Lernkompetenzen“ als Teil der acht Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen im Jahr 2018 unterstreicht, dass sozialer und emotionaler Bildung eine besondere Bedeutung zukommt. Einzelne Länder verfolgen heute dabei jedoch unterschiedliche und uneinheitliche Ansätze. Als Argument gegen SEL (sozial-emotionales Lernen) wird angeführt, dass dadurch in einem jetzt schon überfrachteten Lehrplan wertvolle Zeit für schulisches Lernen wegfällt. Aus dieser Perspektive wird SEL angesichts des Drucks, messbare Bildungserfolge zu erhöhen, sowie angesichts der Anforderungen des Arbeitsmarkts, möglicherweise weniger Bedeutung beigemessen. Wenig überraschend ist daher, dass es für viele Lehrkräfte schwierig ist, SEL und das Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern zu fördern, entweder aufgrund von Zeitdruck oder aufgrund mangelnder Unterstützung vonseiten der Schulleitung und Eltern, deren Fokus häufig primär auf schulischen Leistungen liegt.