Das Leben hat Gewicht

Projektbeschreibung:
Das Projekt befasste sich mit dem Thema Essstörungen bei jungen Migrant/innen, deren Körperbilder und Essverhalten. Es wurde mit künstlerischen Methoden gearbeitet, aber auch gemeinsam mit Kooperationspartner/innen an der Qualität, Verbreitung und Vorbereitung für Transfer gearbeitet.
Als primäre Zielgruppe waren jugendliche Migrant/innen definiert, aber auch deren Eltern und Familien sowie Tätige im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesen.
Die Aktivitäten reichten von der Recherche und Erhebung durch die wissenschaftliche Begleitung über Skill-Building Workshops und Werkstätten mit der primären Zielgruppe, Transferworkshops mit Multiplikatorinnen, Öffentlichkeitsarbeit mit unterschiedlichen Medienkooperationen bis zur Evaluation und Dokumentation, sodass gute Unterlagen vorliegen.
Methodisch wurde nach folgenen Prinzipien gearbeitet:Transdisziplinarität, kritisch-emanzipatorische Pädagogik, künstlerische Strategien. Das Projekt wurde insbesondere mit zahlreichen interessanten Methoden und Möglichkeiten zur Partizipation umgesetzt.
Es wurden ca. 130 Personen direkt erreicht (primäre Zielgruppe junge Migrant/innen, Entscheidungsträger/innen, Netzwerkpartner/innen, Mulitplikator/innen) und weitere ca. 800 Personen über unterschiedliche Medien (Radio, TV, Zeitungen). Zentrale Kooperationspartner/innen waren SOMM, Institut Suchtprävention OÖ, NMS Traun, Pangea, Kunstuniversität Linz, Radio FRO sowie DorfTV.
Phasenweise wurde vom Projektplan abgewichen und so flexibel auf die Bedarfe reagiert. Beispielsweise wurde aufgrund der verstärkt in den Projektzeitraum eintreffenden geflüchteten Personen, diese in das Projekte miteinbezogen.
 
Ergebnisse und Fazit:
Untersuchungen haben gezeigt, dass es an partizipativ entwickelten Angeboten mangelt, die sich spezifisch der Thematik jugendliche Migrant_innen und Essstörungen widmen und präventive Möglichkeiten schaffen. Ziel des Projektes war es daher, durch die Entwicklung und Implementierung eines präventiven, ermächtigenden Programms einen Beitrag zur Verbesserung der körperlichen und psychischen Gesundheit von jungen Migrant/innen in Österreich zu leisten.
Die Durchführung der Recherche zeigte sowohl eine hohe Relevanz, als auch den großen Bedarf in Bezug auf den Zusammenhang von Migration, Rassismus und Essstörungen. In der durchgeführten Erhebung zeigte sich ein Unterschied zwischen den (Körper-)Erfahrungen und Anliegen junger Geflüchteter und denen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Regelschulsystem.
Die Durchführung von Workshops mit jungen Refugees und Schüler*innen einer NMS erwies sich als sinnvoll. Der Kontext Schule bietet bestimmte strukturelle Bedingungen, die berücksichtigt werden müssen, ebenso die komplexen Lebensumstände der Zielgruppe(n) des Projektes. Dies gilt auch für die Einarbeitung und Begleitung der Multiplikatorinnen.
Es hat sich gezeigt, dass die Arbeit mit künstlerischen Methoden eine geeignete Methode der Primärprävention ist sowohl für die Präventionsworkshops, als auch für den Transfer.