Intersektorale, nationale und internationale Vernetzung - 2024

Der FGÖ versteht sich als vernetzende Organisation und legt als nationales Kompetenzzentrum und Drehscheibe für Gesundheitsförderung besonders großes Augenmerk auf Networking, Austausch und Abstimmung in diesem Bereich sowie auf die Weiterentwicklung der nationalen, intersektoralen und internationalen Zusammenarbeit. Der FGÖ unterstützt finanziell oder personell nationale Koordinations- und Servicestellen und setzt national, intersektoral und international zahlreiche Vernetzungsaktivitäten um.

Agenda Gesundheitsförderung

Aufbauend auf „Gesundheitsförderung 21+“ wurde seitens des BMSGPK mit der „Agenda Gesundheitsförderung“ für die Jahre 2022-2024 ein nächster Schritt in Richtung einer zukunftweisenden Entwicklung der Gesundheitsförderung in Österreich gesetzt. Damit sollen die strategische Stärkung und die nachhaltige Etablierung von Gesundheitsförderung als zentrale Elemente der Gesellschaft und als wesentliche Ergänzungen zum österreichischen Gesundheits- und Versorgungswesen erreicht werden.
Hierfür wurden drei Kompetenzzentren eingerichtet, die organisatorisch in der GÖG angesiedelt sind:

  • Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit (KoKuG)
  • Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Gesundheitssystem (KoGuG)
  • Kompetenzzentrum Zukunft Gesundheitsförderung (KoZuG)

Der FGÖ arbeitet auf unterschiedlichen Ebenen mit den drei Kompetenzzentren zusammen. Zu zahlreichen Aktivitäten des FGÖ sind Kooperationen geplant und werden Synergien genutzt. Die konkreten Kooperationen sind in den jeweiligen Kapiteln des gegenständlichen Arbeitsprogramms definiert.

Österreichische Kompetenz- und Servicestelle für Selbsthilfe (ÖKUSS)

Aktivitätenförderung – Fördercall: Die Österreichische Sozialversicherung stellt seit 2017 jährlich 420.000,- Euro zur finanziellen Förderung themenbezogener, bundesweiter Selbsthil-feorganisationen zur Verfügung. Die Vergabe dieser Mittel, über die ein eigenes Gremium entscheidet, wird auch 2024 von der ÖKUSS abgewickelt. Die Förderkriterien werden auf Basis dokumentierter Erfahrungen mit den ÖKUSS-Gremien diskutiert und weiterentwickelt.

Weiterbildung und Vernetzung: ÖKUSS unterstützt die Weiterentwicklung der Selbsthilfe durch themenspezifische Weiterbildungen und Austausch- und Vernetzungsaktivitäten für bundesweite Selbsthilfeorganisationen. Für 2024 wird das Weiterbildungskonzept für bundesweite Selbsthilfeorganisationen – angepasst an den aktuellen Bedarf und an die Evaluationsergebnisse – umgesetzt. Öffentlichkeitsarbeit bringt die Selbsthilfeorganisationen sowie ihre Möglichkeiten und Grenzen auf der einen Seite der (Fach-)Öffentlichkeit näher und auf der anderen Seite werden deren Services für bundesweite Selbsthilfeorganisationen und Verbände dadurch der Bevölkerung bekannt gemacht. ÖKUSS trägt auch durch diverse Veranstaltungsformate, z.B. GÖG-Colloquium, Veranstaltungen zum Transfer von Ergebnissen und Produkten, zur Vernetzung und zum Capacity Building bei und vernetzt sich mit nationalen und internationalen Akteurinnen und Akteuren, die das Thema unterstützen.

Inhaltliche Schwerpunkte: Die mehrjährig angelegten Schwerpunktthemen werden im Jahr 2024 weitergeführt. Zum Schwerpunkt „Selbsthilfebeteiligung“ wird an von den Auftraggeberinnen und Auftraggebern definierten Aspekten der Projekte „Selbsthilfe steht für Transparenz“, „Selbsthilfe steht für Leistung“ und „Selbsthilfe steht für Qualität“ weitergearbeitet. Zum Schwerpunkt „Junge Selbsthilfe“ wird mit der Umsetzung des 2023 erarbeiteten Unterstützungskonzepts, das unter anderem ein „Fachforum Junge Selbsthilfe“ und Kooperationen mit Fachschulen und Universitäten beinhaltet, begonnen.

Österreichische Plattform für Gesundheitskompetenz (ÖPGK)

Die Zusammenarbeit mit der im „Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung im Gesundheitswesen“ der Agenda Gesundheitsförderung des BMSGPK angesiedelten ÖPGK wird fortgesetzt.

Gesundheitskompetenz ist ein wesentlicher Teil der Gesundheitsförderung. Die ÖPGK wird seit ihrer Gründung im Jahr 2015 durch eine Ko-Finanzierung des FGÖ substanziell unterstützt. Inhaltlicher Ausgangspunkt für die Arbeiten im Jahr 2024 werden die digitale Transformation und das rasante Anwachsen von künstlicher Intelligenz sein. Diese Faktoren bringen einerseits einen Zuwachs an digitalen Gesundheitsinformationen und führen andererseits zu weitreichenden Veränderungen im Gesundheitssystem. Durch diese Entwicklungen steigen die Möglichkeiten zur Schaffung relevanter Gesundheitskompetenzangebote im Bereich der Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung. Den Chancen stehen aber auch Herausforderungen gegenüber, die kritisch zu hinterfragen sind, denn nicht allen Menschen stehen den technischen Möglichkeiten positiv gegenüber. Zudem ersetzt der digitale Austausch die persönliche Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern in Gesundheitsförderungsinitiativen nicht vollständig. Diesen Spannungsfeldern wird sich die ÖPGK 2024 im Rahmen ihrer Aktivitäten (Konferenz, Health Literacy Month etc.) und Schwerpunkten widmen.

Recovery and Resilience Facility (RRF)

Als Abwicklungsstelle des Bundes für das Förderprogramm Community Nursing bringt der FGÖ seine Expertise im Bereich Vergabe und Abwicklung von Fördermitteln ein. Er unterstützt und begleitet die 2022 gestarteten Förderprojekte bei der Umsetzung und bietet im Bedarfsfall ergänzende Capacity Building-Angebote zum Thema kommunale Gesundheitsförderung an. Auch die Abwicklung der RRF-Mittel im Bereich der Frühen Hilfen werden durch den FGÖ unterstützt.

Koordinationsstelle Vorsorgemittel

Der FGÖ unterstützt die im BMSGPK angesiedelte Koordinationsstelle Vorsorgemittel bei Vergabe, Abwicklung und Controlling von Finanzmitteln.

Weitere nationale und intersektorale Kooperationen

Der FGÖ bringt sich aktiv in Gremien, nationale Strategien und Arbeitsgruppen ein.

Die Beteiligung am Gesamtprozess der Gesundheitsziele Österreich wird im Rahmen der zur Verfügung stehenden Ressourcen fortgesetzt, ebenso die Zusammenarbeit mit den Gremien der Zielsteuerung Gesundheit, insbesondere zur Österreichischen Gesundheitsförderungsstrategie.

Der FGÖ wird die Nationale Strategie „Gesundheit im Betrieb“ und die im Rahmen des österreichischen Gesundheitsziels 1 priorisierten Maßnahmen (sogenannte BGM-Strategie) gemeinsam mit den nationalen Kooperationspartnerinnen und -partnern weiterentwickeln und ihre Umsetzung aktiv unterstützen.

Der FGÖ ist in regelmäßigem Austausch mit dem Netzwerk aks austria, stimmt sich aktiv mit den Gesundheitsförderungseinrichtungen der Bundesländer beziehungsweise den Landesgesundheitsförderungsfonds ab. Mitarbeiter:innen des FGÖ beteiligen sich aktiv unter anderem an der Arbeit folgender Gremien, nationaler Strategien und Arbeitsgruppen: aks austria, Beirat psychische Gesundheit, Diabetesstrategie, Expertengremium SUPRA (Suizidprävention Austria), Kompetenzgruppe „Entstigmatisierung“, Fachgruppe Public Health (FG PH/GF), Lenkungsausschuss Netzwerk Gesunde Städte Österreichs, Nationale Ernährungskommission (NEK), Österreichisches Netzwerk Betriebliche Gesundheitsförderung (ÖNBGF), Plattform der Österreichischen Demenzstrategie, Strategischer Lenkungsausschuss Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH). Das dort von Expertinnen und Experten generierte Wissen sowie das Systemwissen werden in andere relevante Netzwerke weitergetragen.

Der FGÖ bringt sich darüber hinaus aktiv in folgende Gremien ein: Arbeitsgruppe „Sektorkopplung Mobilität und Gesundheit“, Nationale Arbeitsgruppe Gehen, Kompetenzgruppe Körperliche Aktivität, Bewegung, Sport der Österreichischen Gesellschaft für Public Health.

Der FGÖ ist Mitglied in der Nationalen Ernährungskommission (NEK) und in der NEK-Arbeitsgruppe Gemeinschaftsverpflegung sowie in der NEK-Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit. Der FGÖ ist im Programmlenkungsausschuss von REVAN (Richtig essen von Anfang an) vertreten.

Der „Dialog gesund & aktiv altern“ wird in Zusammenarbeit mit dem BMSGPK und dem Dachverband der österreichischen Sozialversicherungsträger fortgesetzt.

2024 wird die 26. Österreichische Gesundheitsförderungskonferenz des FGÖ in Kärnten, in Kooperation mit dem Land Kärnten, dem Gesundheitsland Kärnten und dem Landesgesundheits(förderungs)fonds Kärnten stattfinden.

Internationale Kooperationen

Der FGÖ nutzt seine Mitgliedschaften in internationalen Organisationen (z.B. EuroHealthNet, IUHPE, HEPA Europe) zur Reflexion der Gesundheitsförderungsaktivitäten in Österreich. Er bringt im Sinne von Wissenstransfer und Capacity Buiding Themen, Wissen und Vorbilder von der internationalen Ebene in die Weiterentwicklung nationaler Aktivitäten und Strategien in Österreich ein.

Seit 2023 ist der FGÖ Mitglied im Executive Board von EuroHealthNet und arbeitet an der Entwicklung der Jahres- und Arbeitsprogramme mit. Er organisiert Austauschtreffen zu spezifischen Themen, die den Wissenstransfer zwischen nationaler und internationaler Ebene sicherstellen sollen. Dabei werden insbesondere zentrale gesellschaftliche Herausforderung
in den Blick genommen, wie die Auswirkungen des Klimawandels, der demographische Wandel oder die fortschreitende Digitalisierung vieler Lebensbereiche. Der FGÖ bewirbt den Newsletter „Internationale Gesundheitsförderung”, der vom KoZuG herausgegeben wird. Der FGÖ steht internationalen Organisationen im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten und Ressourcen auch als zentraler Ansprechpartner für Gesundheitsförderung in Österreich zur Verfügung und berät internationale Partnerorganisationen zur Entwicklung von (Förder)Programmen und Strategien, zur Erstellung von Tools oder zur Entwicklung von Fort- und Weiterbildungsprogrammen.