Visionen
- Alle relevanten Akteurinnen/Akteure und Organisationen/Institutionen setzen sich dafür ein, Lebensbedingungen zu schaffen, die einen gesunden Lebensstil ermöglichen.
- Das Wissen über eine gesunde Lebensführung, insbesondere hinsichtlich Bewegung, Ernährung und psychosoziale Gesundheit, ist in der Bevölkerung vorhanden und wird umgesetzt.
- Die Voraussetzungen für eine gesunde Lebensführung sind in den Lebenswelten aller Menschen gegeben.
- Risikofaktoren für Diabetes und andere lebensstilbedingte Erkrankungen sollen durch Gesundheitsförderungsprojekte reduziert werden.
Ziele
- Maßnahmen des FGÖ stärken die Gesundheitskompetenz aller in Österreich lebenden Menschen und aller Institutionen und werden – dort wo es sinnvoll ist – politikfeldübergreifend umgesetzt.
- Die österreichischen Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung sowie die Ernährungsempfehlungen der Österreichischen Ernährungspyramide sind bei Stakeholdern und in der Bevölkerung bekannt.
- Die in Österreich lebenden Menschen wählen häufiger aktive Mobilitätsformen.
- Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung berücksichtigen die Empfehlungen einer gesundheitsförderlichen Ernährung in ihrem Speisenangebot und passen dieses den speziellen Ernährungsbedürfnissen der jeweils zu versorgenden Ziel-/Altersgruppe an.
Begründung
Im Hinblick auf Wohlbefinden und Gesundheit haben die Lebensstildeterminanten Ernährung, Bewegung und psychosoziale Gesundheit wesentliche Bedeutung. Sie sind Schlüsselfaktoren, die für die Entstehung diverser Erkrankungen verantwortlich sind. Daher greift auch die Gesundheitsförderungsstrategie den Themenbereich „Gesunde Lebenswelten und gesunde Lebensstile von Jugendlichen und Menschen im erwerbsfähigen Alter“ auf und regt entsprechende Maßnahmen und Projekte an (Gesundheitsförderungsstrategie 2014).
Die österreichische Gesundheitsberichterstattung zeigt einen Anstieg der lebensstilassoziierten Erkrankungen. Insbesondere das häufigere Auftreten von Übergewicht und Adipositas und der dadurch verursachten Folgeerkrankungen und Kosten machen integrative Maßnahmen hinsichtlich Ernährung und Bewegung notwendig (Statistik Austria 2014). Die Europäische Kommission bekräftigt die Förderung gesunder Ernährung und körperlicher Bewegung in Form einer europäischen Dimension zur Verhinderung von Übergewicht, Adipositas und chronischen Krankheiten (Europäische Kommission 2006 und 2007).
Eine aktive Lebensweise bringt zudem viele andere soziale und psychische Vorteile mit sich und es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Lebenserwartung, die bei körperlich aktiven Menschen im Vergleich zu inaktiven Menschen höher liegt (WHO 2006).Großes Potenzial gibt es im Bereich der Förderung aktiver Mobilitätsformen (Radfahren, Zufuß-gehen etc.), die im Vergleich zum Sport keine organisierten Strukturen aufweisen. In diesem Querschnittsthema besteht daher erhöhter Bedarf hinsichtlich Vernetzung und Abstimmung
von Akteurinnen und Akteuren.
Auf gesellschaftlicher Ebene wird empfohlen, auf eine Veränderung der Normen zur körperlichen Aktivität und eine gesellschaftliche Unterstützung gesundheitsfördernder körperlicher Aktivität in der Bevölkerung insgesamt und besonders auf lokaler Ebene hinzuwirken (vgl. Europäische Kommission 2008).