Visionen
- Menschen, für die (soziale) Unterstützung und Teilhabe aufgrund ihrer Lebensumstände besonders wichtig sind, wie Schwangere und Familien mit Kleinkindern, Migrantinnen/Migranten, Geflüchtete sowie ältere Menschen und vor allem pflegende Angehörige, nehmen am sozialen und kommunalen Leben teil.
- Gemeinden, Städte, Stadtteile schaffen Rahmenbedingungen, um dies zu ermöglichen.
Ziele
- Ansätze zur Förderung von gesunder Nachbarschaft, Teilhabe und sozialer Unterstützung werden in Umsetzungsprojekten eingesetzt und evaluiert.
- Voraussetzungen für gute Projektumsetzung werden identifiziert und erfolgreiche Methoden für die Erreichbarkeit der verschiedenen Zielgruppen aufbereitet und verbreitet.
- Bei der Umsetzung der Projekte werden (neue) Partnerschaften eingegangen, die eine breite nachhaltige Umsetzung (Programm) ermöglichen.
Begründung
Zahlreiche Studien zeigen, dass soziale Unterstützung das Wohlbefinden und die Selbstwirksamkeit erhöhen und die negative Wirkung von Stress lindern kann, die Compliance von sozial unterstützten Menschen bei Behandlungen besser ist oder Krankenhausaufenthalte bei Menschen mit mehr sozialer Unterstützung kürzer sind. Soziale Unterstützung kann sich z. B. auch positiv auf den Blutdruck auswirken und Risikoverhalten reduzieren (vgl. Weyers/Siegrist 2011; Weinhold 2011; Umberson et al. 2010).
Viele ältere Menschen, Familien sowie Menschen mit eingeschränkter Mobilität, geringem Einkommen oder Migrationshintergrund haben weniger Zugang zu sozialen Netzwerken oder ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück. Mit zunehmendem Alter nimmt das Ausmaß der subjektiv wahrgenommenen sozialen Unterstützung ab: 12 Prozent der 60- bis 74-Jährigen und 17 Prozent der ab 75-Jährigen empfanden die soziale Unterstützung als gering. Dies trifft auf Frauen und Männer in ähnlichem Ausmaß zu. (Statistik Austria 2014)
Die Lebensqualität im kommunalen Umfeld ist höher, wenn Bewohner/innen eine Bindung zum Wohnort verspüren und sich zugehörig und verantwortlich fühlen. Wichtig sind aber auch Aspekte wie ein niederschwelliger Zugang zur Grundversorgung oder die (bauliche) Gestaltung des Wohnumfelds. Nachbarschaftsnetzwerke können gut anhand gemeinsamer Aufgaben und Zielsetzungen gedeihen. Gemeinsame Ziele schaffen Verbindlichkeit, verdichten Kommunikation und Interaktion zwischen den Handelnden und erzeugen das Gefühl von Zusammengehörigkeit.
Soziales Engagement – auch das Engagement in Nachbarschaftsprojekten – kann einen wichtigen Beitrag zum aktiven und gesunden Altern darstellen. (Sirven/Debrand 2008; Wahrendorf/Siegrist 2008)