Wir verabschieden uns von unserem langjährigen wissenschaftlichen Berater, Wegbegleiter und Freund. Horst Noack wurde 1992 als Professor an die Medizinische Universität Graz berufen, wo er Vorstand des Instituts für Sozialmedizin war, bis er 2005 emeritierte. Er war von 1998 bis 2014 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Fonds Gesundes Österreich, dessen Geschicke er maßgeblich mitbestimmt hat. Seine Expertise war in vielen weiteren Funktionen gefragt. Er war Mitgründer der Österreichischen Gesellschaft für Public Health und deren erster Präsident. Bis zuletzt blieb er der Gesellschaft als Ehrenpräsident verbunden. Außerdem war Horst Noack in der European Public Health Association aktiv und mehrere Jahre deren Präsident. Darüber hinaus war er auch in verschiedenen Funktionen als Berater der WHO tätig.
Horst Noack war ein Pionier der Gesundheitsförderung in Österreich, er hat viele Menschen für Public Health begeistert und im kritischen Dialog zu dessen Entwicklung beigetragen. Er etablierte an der Medizinischen Universität Graz das erste österreichische Masterprogramm für Public Health, das er bis 2011 leitete. Er setzte weitere wichtige Impulse für das Capacity Building, darunter sechs FGÖ-Lehrgänge „Qualitätsmanagement in der Gesundheitsförderung“.
Horst Noack war ein Vordenker. Er war Co-Autor der Ottawa-Charta, dem Schlussdokument der ersten internationalen Konferenz über Gesundheitsförderung 1986, das bis heute als Leitfaden und Inspiration der Gesundheitsförderung dient. 2013 betonte er in einem Interview für das Magazin Gesundes Österreich: „Ziel der Gesundheitsförderung sollte sein, dass die durch die steigende Lebenserwartung gewonnenen Jahre auch gesunde Jahre sind.“. Ein Ziel, das in den letzten Jahren zu einem zentralen Fokus der Gesundheitspolitik in Österreich wurde. Auch das Thema Nachhaltigkeit war ihm damals bereits ein Anliegen: „Nachhaltigkeit heißt, für kommende Generationen nicht weniger Sorge zu tragen als für die eigene.“
Wir trauern um einen immer inspirierenden, stets wachen, politischen und sehr liebenswerten Mitmenschen, der sich für eine gesunde und gerechte Gesellschaft einsetzte.